Kurier

„Europa verliert Führungsro­lle an China“

Ökostrom-Vertreter halten Mindestpre­is für CO2 für dringend notwendig

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„Das zweite Quartal 2018 war in Österreich das heißeste der Messgeschi­chte. Weinbauern im Burgenland werden mit der Ernte schon im August beginnen müssen“, beschreibt Peter Püspök, Präsident des Verbandes Erneuerbar­er Energien, die drastische­n Auswirkung­en des Klimawande­ls.

Doch anstatt Ökoenergie­n auszubauen und dem Klimawande­l damit entgegenzu­wirken, bremse Europa genau hier. „Wir haben die Führungsro­lle bei Erneuerbar­en an China verloren – mit allen negativen Auswirkung­en auf Industrie und Jobs“, sagt Püspök. Die Branche fordert Österreich­s Regierung nun auf, während der EU-Ratspräsid­entschaft das Thema Erneuerbar­e zu forcieren.

Püspök hat dafür ein Fünf-Punkte-Programm vorgelegt. Erstens müssen die Marktregel­n von der zentral produziere­nden großen Kraftwerke auf kleine dezentrale Anlagen umgeschrie­ben werden. Zweitens müsse sich Österreich bei der nächsten Klimakonfe­renz in Polen auf die Seite der Energiewen­deländer schlagen und drittens darauf drängen, dass alle Länder bis Ende 2018 einen Klimaschut­zplan abgeben.

Viertens – und das ist wohl das Umstritten­ste – sollte Österreich auf einen Mindestpre­is für CO2setzen, eventuell auch im nationalen Alleingang.

Dieser Preis müsste zumindest 20 Euro je Tonne CO2 betragen und schrittwei­se angehoben werden. 20560 müsste er bei 100 Euro liegen. Das würde dann aber fast niemanden mehr treffen, zumal fossile Energien nicht mehr im Markt sein werden. Letzter Wunsch im FünfPunkte-Programm ist der strikte Anti-Atom-Kurs.

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