Kurier

„Tschekabuf­f ist unsere Tomate“

Sprachtest. Ist Rapid-Sportdirek­tor Fredy Bickel als Schweizer bereit für den Wiener Dialekt?

- VON ALEXANDER HUBER

Fredy Bickel kam vor eineinhalb Jahren als Fan von STS und Rainhard Fendrich nach Wien. Mittlerwei­le besucht der Schweizer auch Konzerte von Nino aus Wien und Voodoo Jürgens. Der RapidSport­direktor liebt den Wiener Dialekt und glaubt, ihn zu kennen. Ist das wirklich so?

KURIER-Allrounder Dieter Chmelar kramte in seinem Archiv und Bickel nahm sich vor dem Rapid-Test gegen Samara (1:0) Zeit für einen Fußball-Test der anderen Art.

KURIER: Sie blicken auf das Spielfeld und sehen den Outwachler. Was tut er dort? Muss ich den kennen? Ja, das ist der Linienrich­ter. Und der „Schwoarze“... ... ist der Schiedsric­hter! Wegen der Kleidung. Kennen Sie Außenprack­er? Ja, die Außenverte­idiger. Was passiert beim Badkickerl? Das ist bei uns ein „Pläuschler“– perfekt für

Schönwette­r-Fußballer. Wo tun Sie den Papierenen hin? Hat das mit den Papieren eines Ausländers zu tun? Nein, so wurde der legendäre, zart gebaute Austrianer Sindelar genannt. Dazu würde auch „Der Gselchte“passen. Das ist geräuchert­es Fleisch. Aber beim Fußball? Da geht es ums Selchen, der Spieler ist besonders hager. Na bravo, unglaublic­h! Schätzen Sie auch „Krätz’n“?

Ich höre öfter: „Wir brauchen Krätz’n!“Das ist ein Spieler, der auch böse sein kann. In der Schweiz ist das „Buur“, also „der Bauer“. Wie stehen Sie zu „Owezahrer“? Ist das einer, der sich immer etwas Besseres findet? Nein – einer, der sich gehen lässt. Kennen Sie den Sitzer? Ein Ersatzspie­ler! Nein, hier: die vergebene Chance. Und die Wuchtel?

Ein Homosexuel­ler? Es wäre das Thema, wo ich in Österreich und nach dem Admira-Spiel

beim TV-Interview schon mal ausgerutsc­ht bin. Nein. Wir könnten es auch Haut oder Laberl nennen... Das kenne ich alles nicht. Es geht um den Fußball an sich. Was tut der Zangler? Einer, der richtig beißt, immer dran bleibt? Nein, denken Sie lieber an Murg und Schobesber­ger .. ... ah – ein Dribbler! Das hätte ich wissen müssen. Der Eiergoalie ... ... bekommt faule Tore. Etwas ganz Schweres: Was hat es mit dem Federant auf sich? Das hat mit einer Feder zu tun – ein Leichtgewi­cht? Nein, er hat Angst. Vielleicht auch vor dem Schmierans­ki. Wer ist das? Ein Journalist. Wurden Sie schon als Dillo beschimpft?

Da fallen mir nur wüste Sachen ein, die ich in der Zeitung besser nicht nenne.

Es ist harmlos, es geht um einen Dilletante­n. Haben Sie in Österreich auch schon eine Gstättn kennen gelernt? Wohl nicht. Was ist das? Ein ganz schlechter Fußballpla­tz. Wenn Sie dort in Führung gehen, könnten Sie wassern ... ... also weinen? Nein. Das kommt vom Wiener Heurigen, wo der Wein unentdeckt mit Wasser verdünnt wurde. Beim Wassern wird durch Verzögerun­g versucht, die Spielzeit auslaufen zu lassen. Wunderbar! Ich mag diese Hintergrün­de. Weiter geht’s per Stanglpass! Der geht durch die Beine. Nein, es ist eine flache Hereingabe. Während beim Gurkerl ... ... die wirklich Beine gespielt der Ball wird. zwischen Was tut der Handschuac­h? Er spielt im Tor. Davor gibt es den Hydranten ... ... der unbeweglic­h ist, sich also leicht ausspielen lässt. Genau, oder den Wadlbeißer ... ... der hart verteidigt, immer ganz nah am Mann ist.

So wie die Gwandlaus. Warum? Weil der Verteidige­r wie eine Laus im Gewand am Stürmer hängt. Und damit besser ist als ein Bloßhapert­er. Weil sich der bloßstellt? Nein, weil er keine Schuhe an hat und deswegen schlecht ist. Eigentlich logisch! Wo tun Sie die Fettn hin? Eine dicke Chance..? Nein, der Effet, ein angeschnit­tener Ball. Ich muss das in einem Jahr nochmals versuchen! Sie kennen das Stangeli – deswegen sollten Sie den Schrauf’n herleiten können ...

... dann muss das eine klare Niederlage sein. Es gibt in der Schweiz auch viele Ausdrücke, aber niemals so viele nur für den Fußball! Zum Schluss etwas ganz Schwierige­s: Tschekabuf­f.

Der Check tut weh, der Buff könnte gegen den Oberschenk­el gehen. Der Tschekabuf­f ist unsere Tomate!

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„Der Test kam für mich zu früh“, meint Rapid-Sport direktor Bickel nach der Reise durch den Wiener Dialekt

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