Sebastian Vettel gewann in der Höhle des Löwen
Silverstone. Der Deutsche siegte mit dem italienischen Ferrari-Team in England. Lokalmatador Hamilton hatte Pech – und wurde noch Zweiter
26 Grad, Sonnenschein und ein volles Haus mit insgesamt 340.000 Zuschauern am gesamten Rennwochenende. In Silverstone war alles angerichtet für die große Party von Lokalmatador Lewis Hamilton. Doch das Heimrennen, das er schon fünf Mal gewinnen konnte, begann für den vierfachen Weltmeister albtraumhaft. Der 33-Jährige kam schlecht weg und wurde in der zweiten Kurve von Kimi Räikkönen abgeräumt. Als Letzter hetzte der Mercedes-Pilot dann dem Feld nach. Dass Räikkönen danach eine 10-SekundenStrafe absitzen musste, war ihm wenig Trost.
Hamilton pflügte durch das Feld, nach 13 Runden war er Sechster, nach zwei Safety-Car-Phasen lag er auf Rang drei hinter seinem Teamkollegen Valtteri Bottas und Sebastian Vettel. Und als sich Vettel am Finnen vorbeigekämpft hatte, hatte auch Hamilton wenig Mühe an Bottas vorbeizugehen. Als Zweiter kam er ins Ziel – und war grantig.
Auf das verpflichtende Interview noch an der Strecke hatte Hamilton keine Lust. Stattdessen stand er schweigend im CooldownRoom, Räikkönen würdigte er keines Blickes.
Dafür schimpfte Mercedes-Motorsportchef Wolff: „Innerhalb von drei Rennen hat einmal der Sebastian den Valtteri rausgeholt und ein- mal der Kimi den Lewis. Da hört es sich auf mit lustig!“
Und nach einer Nachdenkpause sprach auch Hamilton: „Das ist das tollste Rennen vor dem tollsten Publikum. Ich habe nie aufgegeben, und wir haben herausgeholt, was möglich war.“Zu Aussagen zum Unfall ließ er sich nicht hinreißen. Immerhin hielt er den Rückstand in der Weltmeisterschaft in Grenzen, acht Punkte fehlen ihm nun auf Vettel.
Cooler Vettel
Der Deutsche machte alles richtig, vor allem bei seinem späten Überholmanöver gegen Bottas. Mit seinem 51. Sieg zog er in der Statistik mit Alain Prost gleich. Nur noch Michael Schumacher (91 Siege) und Lewis Hamilton (65) liegen vor ihm. „Das Safety-Car hat das Rennen noch spannend gemacht“, sagte Vettel. „Bottas war richtig schnell, aber dann habe ich ihn einmal überrumpelt.“Dabei war Vettel nicht ganz fit ins Rennen gegangen, der Nacken hatten Probleme gemacht: „In der Nacht hatte ich schon Schmerzen. Aber im Cockpit hat es mich nicht behindert.“
Red Bull hatte in Silverstone nicht viel zu melden. Daniel Ricciardo wurde Fünfter und sprach davon, „dass doch noch einige Pferdestärken fehlen.“Spielberg-Sieger Verstappen schied mit einem technischen Defekt aus. Weiters: 11. Perez (MEX) Force India, 12. Vandoorne (BEL) McLaren, 13. Stroll (CAN) Williams, 14. Sirotkin (RUS) Williams, 15. Verstappen (NED) Red Bull. – Ausgeschieden: Sainz jr. (ESP) Renault, Grosjean (FRA) Haas, Ericsson (SWE) Sauber, Leclerc (MON) Sauber, Hartley (NZL) Toro Rosso. Nächster GP: Deutschland , 22.07.
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