In Silverstone war man in Gedanken in Russland
Begeisterung. Die Formel-1-Fans, allen voran Lewis Hamilton, bejubelten die englischen Fußballer
Ursprünglich hatte Lewis Hamilton sogar darüber nachgedacht, die Pressekonferenz nach dem Qualifying am Samstag zu schwänzen, wurde doch unmittelbar nach der karierten Flagge die WM-Partie England gegen Schweden angepfiffen.
Doch der 33-Jährige hielt sich ans Protokoll – und suchte dann sofort einen Bildschirm auf, um sich das Match anzuschauen Fotos). Gerade beim Mercedes-Team sind sehr viele Fußballfans beschäftigt. Schon vor einer Woche in Spielberg wurden die WM-Spiele auf Flatscreens im Motorhome übertragen. Und in Silverstone jubelten die Formel-1Fans vor der großen Bühne, wo am Samstag der Sieg der Three Lions über Schweden übertragen wurde.
Lewis Hamilton ist dieser Tage der Edelfan einer fußballverrückten Nation. Am Samstagabend feierten Hunderttausende in den Pubs und auf öffentlichen Plätzen. Zu Zwischenfällen kam es kaum, nur im Londoner Stadtteil Stratford verwüsteten überschwänglich feiernde Fans nach dem Sieg über Schweden Teile einer Ikea-Filiale. Die Filialleitung reagierte cool, im Restaurant des Möbelhauses wurde Fish and Chips zum Sonderpreis von einem Pfund angeboten.
Nur in Russland ist die Fan-Schar der Engländer überschaubar. Nur rund 3500 waren beim Sieg gegen Schweden vorbei. Offiziell hat die FIFA nur 1600 Karten an England-Fans verkauft.
Als Grund dafür wurden einerseits die hohen Kosten durch die weite Anreise genannt. Andererseits dürften viele Fans Angst gehabt haben. 2016 war es bei der EM in Frankreich zu schweren Übergriffen von russischen Hooligans auf englische Fans gekommen.