Kurier

Fitness-App enttarnt Spione und Soldaten

Polar. Geheime Standorte von militärisc­hen Einrichtun­gen könnten offengeleg­t werden

- – THOMAS PRENNER

Laut einer Untersuchu­ng der niederländ­ischen Nachrichte­nseite De Correspond­ent und Bellingcat erlaubt der Fitness-App-Anbieter Polar weitreiche­nden Zugriff auf die Daten seiner Nutzer. Dies stellt unter anderem eine Gefahr für Spione und Militärang­ehörige dar, wie in mehreren Stichprobe­n gezeigt wird. Auch geheime Standorte von staatliche­n Einrichtun­gen könnten so aufgedeckt werden. Die Programmie­rschnittst­elle, die eigent- lich für Drittanbie­ter-Apps gedacht ist, erlaube es demnach nicht nur auf öffentlich­e Daten der Nutzer zuzugreife­n, sondern auch auf vermeintli­ch private Profile. So habe man Zugriff auf Millionen Daten von Menschen, die ihr Training mit der PolarApp „Flow“tracken.

Tausende Nutzer

Die Journalist­en haben so laut eigenen Angaben über 6400 Nutzer identifizi­ert, die in der Nähe von sensiblen Einrichtun­gen arbeiten. Dazu zählen Gebäude der NSA, das Weiße Haus, das MI6 in London und das berüchtigt­e US-Militärgef­ängnis Guantanamo Bay auf Kuba. Polar selbst ist sich laut einer Stellungna­hme keines Problems bewusst. Die Programmie­rschnittst­elle habe man dennoch vorsichtsh­alber deaktivier­t.

 ??  ?? Sportliche Aktivitäte­n der Soldaten des US-Militärgef­ängnises auf Kuba waren öffentlich
Sportliche Aktivitäte­n der Soldaten des US-Militärgef­ängnises auf Kuba waren öffentlich

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