Fitness-App enttarnt Spione und Soldaten
Polar. Geheime Standorte von militärischen Einrichtungen könnten offengelegt werden
Laut einer Untersuchung der niederländischen Nachrichtenseite De Correspondent und Bellingcat erlaubt der Fitness-App-Anbieter Polar weitreichenden Zugriff auf die Daten seiner Nutzer. Dies stellt unter anderem eine Gefahr für Spione und Militärangehörige dar, wie in mehreren Stichproben gezeigt wird. Auch geheime Standorte von staatlichen Einrichtungen könnten so aufgedeckt werden. Die Programmierschnittstelle, die eigent- lich für Drittanbieter-Apps gedacht ist, erlaube es demnach nicht nur auf öffentliche Daten der Nutzer zuzugreifen, sondern auch auf vermeintlich private Profile. So habe man Zugriff auf Millionen Daten von Menschen, die ihr Training mit der PolarApp „Flow“tracken.
Tausende Nutzer
Die Journalisten haben so laut eigenen Angaben über 6400 Nutzer identifiziert, die in der Nähe von sensiblen Einrichtungen arbeiten. Dazu zählen Gebäude der NSA, das Weiße Haus, das MI6 in London und das berüchtigte US-Militärgefängnis Guantanamo Bay auf Kuba. Polar selbst ist sich laut einer Stellungnahme keines Problems bewusst. Die Programmierschnittstelle habe man dennoch vorsichtshalber deaktiviert.