Rüffel für den Tesla-Chef
Kinder brauchen nach außergewöhnlichen Ereignissen das Gewöhnliche. Der Alltag muss wieder eintreten dürfen. Und sie brauchen Sicherheit durch die Zuwendung verlässlicher Bezugspersonen. Auch Bewegung und Zeit mit Gleichaltrigen sind wichtig. Der eigentliche Schock kommt erst später. In der Situation versucht man, sich zusammenzureißen, um zu überleben.
Welche Folgen wird das Erlebte in der nächsten Zeit haben?
Sie müssen lernen mit der Erinnerung umzugehen. Sie kann z. B. durch Dunkelheit oder enge Räume ausgelöst werden und zu körperlichen Stressreaktionen führen. Es dauert meist ein paar Wochen, bis man damit umgehen kann. Durch die Dunkelheit in der Höhle ist ihr Biorhythmus durcheinander, was Konzentration und Schlafen beeinträchtigt.
Sollen die Buben genau informiert werden, etwa über den verstorbenen Retter?
Ehrliche Information ist wichtig. Man muss nicht alles sagen, aber was man sagt, muss wahr sein. Sie sollen Berichte schauen können, aber sie sollten nicht überflutet werden. Ich vermute, dass in der Höhle nicht von dem verstorbenen Retter erzählt wurde. Jetzt müssen sie aber alle Infos bekommen, sonst verlieren sie Vertrauen.
Wie kann man in einer solchen Situation mental überleben?
Betroffene brauchen Sicherheit und eine verlässliche Person, die bei ihnen ist. Das waren am Anfang der Trainer und später die Helfer. Information und Zusammenhalt sind wichtig – in der Gruppe, aber auch der spätere Briefkontakt zu Bezugs-
Tesla-Chef Elon Musk schaffte es am Dienstag bis in den Eingang der Höhle und twitterte: „Mini-U-Boot ist einsatzbereit, wenn es gebraucht wird.“Das Gerät bestehe aus Raketenteilen und heiße „Wildschwein“in Anlehnung an den Namen des Fußballteams.
Musk konnte nicht helfen – und wurde von den ProfiTauchern nicht einmal ignoriert, sein Einsatz mehr oder weniger als reine PR-Aktion verspottet. Sein Mini-U-Boot war zuvor von Tauchern in einem Pool getestet worden. Die Nachricht, dass Elon Musk der Rettung beiwohnt, verbreitete sich rasant. Es dauerte nicht lange, bis sein
PR-Aktion.
personen. Es braucht Phasen, wo sich Betroffene ablenken. Das geht z. B. über Geschichten erzählen oder, wie berichtet wurde, über Meditation. Das ist wahrscheinlich kulturspezifisch, weil sie es vielleicht früher gelernt haben. Hilfreich ist eine Tagesstruktur, auch im Dunkeln.
Welche Rolle spielt Hoffnung?
Der Optimismus, dass sie die nächsten Schritte schaffen, ist zentral. Der Trainer muss es geschafft haben, ihnen Hoffnung zu geben und seine eigenen Ängste zurückzustecken. Er hat so sehr auf die Gruppe geschaut, dass er unter Umständen jetzt selbst viel Betreuung braucht. Wichtig ist auch Selbstwirksamkeit, d. h. das Gefühl, ich kann selbst etwas beitragen.
Wie konnten die Verbliebenen in der Höhle motiviert werden?
Berg- und Höhlenretter sind sehr erfahren im Umgang mit Verunglückten. Sie können sehr gut Vertrauen und Sicherheit aufbauen. Eine gemeinsame Strecke mit einem Helfer zurückzulegen ist nur möglich, wenn die Verunfallten Vertrauen haben und Infos darüber, was sie zur Rettung beitragen können.
Wie können die Angehörigen ihre Kinder nach der Rettung unterstützen?
Jugendliche reden meist nicht gerne mit ihren Eltern über solche Situationen. Eltern sollten also anbieten darüber zu sprechen, es aber nicht einfordern. Sie müssen dem Impuls widerstehen, sie übermäßig behüten zu wollen und lernen, mit ihren eigenen Ängsten klarzukommen. Name im thailändischen Twitter-Trend auf Platz eins rangierte. Die Reaktionen allerdings fielen sehr gemischt aus: Die einen feierten den Unternehmer in den sozialen Netzen bereits als Iron Man, die anderen verspotteten ihn, dass er mit seinem Mini-U-Boot ein bisschen spät daherkam, der Superheld.