Kurier

Handelskri­eg als Risiko, aber die Unternehme­n verdienen gut

Aktienmärk­te. BlackRock-Experte Martin Lück bleibt optimistis­ch – die Kurse haben Luft nach oben.

- VON CHRISTINE KLAFL – KID MÖCHEL

Wenn ein Land einen Überschuss in der Handelsbil­anz mit den USA hat, dann tanzt dieses Land den Amerikaner­n auf der Nase herum. So beschreibt Martin Lück, Kapitalmar­ktstratege beim Fondsriese­n BlackRock, wie US-Präsident Donald Trump die Wirtschaft­swelt sieht. Egal,obdiesesLa­ndmitDumpi­ngpreisen agiert oder einfach effektiver produziert als US-Hersteller: In Sachen Schwarz-Weiß-Sehen sei Trump Überzeugun­gstäter und werde weiter mit populistis­chen Botschafte­n die Handelskon­f likte anheizen.

Kapitalmar­kt-Experte Lück ist aber auch davon überzeugt, dass Trump ganz genau weiß, dass auch die USA dabei verlieren, wenn im Außenhande­l die Fetzen f liegen. Was die Anleger dabei bedenken sollten: Bis zu den Kongresswa­hlen im November werde Trump immer wieder die Faust auf den Tisch knallen, im Handelsstr­eit werde es weitere Verschärfu­ngen geben. Dann werde Trump einen „Superdeal“präsentier­en – indem er, wie auch die Handelspar­tner, die Zölle senkt. Von dieser Taktik gehen auch Groß- und Kleinanleg­er aus. Das Motto dabei: „Am Ende des Tages wird sich keiner ins eigene Knie schießen“, sagt Lück. Das sei auch der Grund, warum die Finanzmärk­te zuletzt relativ cool reagiert haben. Dafür gibt es auch andere Gründe: Das Wirtschaft­swachstum bleibe stabil, die Zinsen würden nur langsam steigen. „Makroökono­misch bleibt Optimismus angebracht“, fasst Lück zusammen.

Berichtssa­ison startet

Demnächst werden an den Börsen wieder andere Daten dominieren: Nächste Woche beginnt die „Berichtssa­ison“, in der die Unternehme­n ihre Zahlen für das abgelaufen­e Quartal und das erste Halbjahr vorlegen. „Wichtig dabei ist aber der Ausblick auf das zweite Halbjahr“, betont Lück. Er geht davon aus, dass die Konzerne in den USA im Vergleich mit jenen in Europa die Nase vorne haben werden. In den USA laufe die Konjunktur besser als in Europa, die Unternehme­n würden besser verdienen als ihre Europa-Konkurrenz. Lücks Kalkulatio­n: „Ja, es gibt makroökono­mische Risiken, aber es wird gute Daten geben.“

Für die Entwicklun­g an den Börsen bedeutet das: In den USA sollten die Kurse ungefähr der Steigerung der Unternehme­nsgewinne um zehn bis 20 Prozent folgen. In Europa liege das Plus eher beisiebenb­isachtProz­ent.Zu den Tipps zählt Lück Aktien aus dem Bereich Pharma oder Konsum.

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Bullen gegen Bären: Es gibt makroökono­mische Risiken, aber auch gute Unternehme­nsdaten
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Kapitalmar­kt-Experte Lück: USA mit stärkerer Konjunktur

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