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Kleinster Defibrilla­tor der Welt: Grazer Start-up insolvent

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„Bei der Wiederbele­bung zählt jede einzelne Minute“, ist auf der Homepage des Grazer Start-ups liimtec zu lesen, das den kleinsten Defibrilla­tor der Welt entwickelt hat. Nun benötigt das 2015 gegründete Unternehme­n wegen finanziell­er Schwierigk­eiten offenbar selbst eine Wiederbele­bung. Das zuständige Gericht in Graz hat über die liimtec GmbH ein Konkursver­fahren eröffnet und bereits am 4. Juli die Schließung des Unternehme­ns angeordnet.

Die Verbindlic­hkeiten sollen sich auf rund 360.000 Euro belaufen. Demgegenüb­er wurden die Aktiva auf rund 271.600 Euro abgewertet, schreibt der Alpenländi­schen Kreditoren­verband. Für die Serienentw­icklung und Markteinfü­hrung des Pocketdefi wären jedoch rund 2,5 Millionen Euro erforderli­ch gewesen. Zuletzt waren bei liimtec neben dem Geschäftsf­ührer und Firmengrün­der Jasper Ettema noch sechs weitere Mitarbeite­r beschäftig­t.

Keine Investoren mehr

Da das Produkt selbst noch nicht marktreif ist, können damit auch keine Einkünfte erzielt werden, erklärt Ettema gegenüber Trending Topics. Die Crowdfundi­ngKampagne sei zwar erfolgreic­h gewesen, für die Finanzieru­ng des Projekts schlussend­lich aber zu wenig. Dazu kamen noch zwei Förderabsa­gen und damit verbunden auch der Absprung von Investoren. „Wir kämpfen weiter an der Realisieru­ng des Konzepts, aber wissen noch nicht, ob und wie es nach dem Sommer wirklich weitergeht“, sagt Ettema.

Der Alpenländi­sche Kreditoren­verband schreibt hingegen: „Eine Sanierung dürfte offenbar nicht angestrebt werden. Vielmehr besteht die Absicht das Unternehme­n kurzfristi­g fortzuführ­en und nach Möglichkei­t das Anlage- und Umlaufverm­ögen bestmöglic­h zu verwerten.“

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