„Ein seriöses Angebot auf ärztlicher Basis“
Nachgefragt. Ganzheitsmediziner wollen sich von obskuren Methoden abgrenzen
Der Internist und Intensivmediziner Univ.-Prof. Michael Frass ist Spezialist für „Homöopathie bei malignen (bösartigen, Anm.) Erkrankungen. „Jeder weiß, dass speziell Krebspatienten komplementärmedizinische Methoden in Anspruch nehmen“, sagt er im Schau-TV-Interview mit Martina Salomon, stv. KURIER-Chefredakteurin: „Deshalb wäre es unklug, hier wegzuschauen – denn nicht jede komplementärmedizinische Methode ist ungefährlich.“
Der Dachverband für ärztliche Ganzheitsmedizin stehe für ein seriöses Angebot für die Patienten auf ärztlicher Basis: Ganzheitsmedizin sehe den Patienten als Ganzes: „Und das sind neben den durch Messungen erfassbaren Teilen des Menschen auch die nicht messbaren. Damit kann man für die Patienten oft sehr viel mehr tun, als wenn man nur einen Teil der Medizin – die Schulmedizin oder konventionelle Medizin – anwendet.“
Oft entstehe der Eindruck, dass in der Öffentlichkeit der Komplementärmedizin ein sehr starker Gegenwind entgegengebracht wird: „Dem wollen wir entgegenwirken. Wir sind alle ausgebildete Ärzte und haben noch ein Zweitstudium – die Ausbildung zum Komplementärmediziner – absolviert, mit einem theoretischen und einem praktischen Teil.“Und die Wirkung der Verfahren könne man nicht auf die Effekte der verstärkten Zuwendung zu den Patienten reduzieren. Vorwürfe, Beweise der Wirksamkeit fehlten, stimmten längst nicht mehr: „Es gibt eine Fülle von Studien.“