Kurier

Länder wehren sich gegen türkis-blaue Sparpläne beim Kindergart­en-Ausbau

- – KKN

Zaubervors­tellung im Kindergart­en!

Kindergärt­en schließen hierzuland­e früh und haben an vielen Tagen gar nicht geöffnet. In diesem Befund, regelmäßig statistisc­h belegt, sind sich Bund und Länder einig.

Allein, in der Behebung dieses Mangels ist man es nicht. Denn Türkis-Blau will die Bundesförd­erung für den Kindergart­en-Ausbau erheblich kürzen, wie Familienmi­nisterin Juliane BognerStra­uß (ÖVP) vor den morgen beginnende­n Verhandlun­gen mit den Ländern erklärte. Während bisher 140 Millionen Euro für Sprachförd­erung, Kindergart­en-Ausbau und das Gratis-Kindergart­enjahr vom Bund gen Länder ge-

Trotz 12-Stunden-Tag.

flossen sind, sollen es künftig nur noch 110 Millionen sein. Im türkis-blauen Budget waren ursprüngli­ch überhaupt nur 90 Millionen Euro vorgesehen. Zudem verlangt die Ministerin von den Ländern, ein türkis-blaues Verspreche­n umzusetzen, das man mangels Zweidritte­lmehrheit im Parlament auf Bundeseben­e nicht durchbring­t: das Kopftuchve­rbot für Mädchen.

Dieses muss nämlich, wie ein Sprecher der Ministerin erklärt, Teil der neuen BundLänder-Vereinbaru­ng zum Ausbau sein. Weigern sich die Länder, so die Drohung, f ließt kein Fördergeld.

In den Ländern stößt das Kindergart­en-Sparvorhab­en just nach der Einführung des 12-Stunden-Tages auf wenig Gegenliebe: Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser ortet einen „fatalen Fehler“, die burgenländ­ische Landesräti­n Verena Dunst findet die Kürzung gar „unmenschli­ch“. Mit den 110 Millionen will man sich auch angesichts der Kopftuchve­rbot-Forderung nicht zufriedeng­eben – denn sonst müsse der Kindergart­enausbau gestoppt werden, was die Betreuungs­situation gar noch verschlech­tern würde, heißt es aus den Ländern. Die bisherigen Förder-Vereinbaru­ngen laufen Ende August aus – bis dahin muss also eine neue Lösung gefunden werden.

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