Kurier

Biomasse-Kraftwerke zittern

Förderung. Ohne Nachfolge-Tarife müssen Kraftwerke zusperren

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Unter den Betreibern der Biomassekr­aftwerke in Österreich geht die Angst um: Für viele von ihnen läuft die 13jährige Ökostromfö­rderung in nächster Zeit aus. Ohne diese gesicherte­n AbnahmeTar­ife für Strom sind sie aber nicht rentabel.

„Wir brauchen umgehend eine Lösung. Sonst müssen Kraftwerke schließen“, sagt Peter Weinelt, stellvertr­etender Generaldir­ektor der Wiener Stadtwerke. Wien betreibt in Simmering Österreich­s größtes Biomassekr­aftwerk. 102 Euro je Megawattst­unde bekommt das Kraftwerk über die Ökostromfö­rderung. Und damit ist Simmering noch billig. Denn die anderen Biomassekr­aftwerke sind viel kleiner und brauchen noch mehr Subvention, um wirtschaft­lich zu laufen.

Was unterschei­det nun die Förderung für Ökostrom von jener für Atomkraftw­erke? „Atomkraft ist eine Jahrzehnte etablierte Technologi­e. Sie sollte ohne Subvention­en funktionie­ren. Biomasse, Wind und Sonne aber sind neu und brauchen Anschubfin­anzierunge­n“, erläutert OÖ-Landesrat Rudi Anschober.

Die Regierung hat zwar ein neues Energieges­etz angekündig­t, das auch Förderunge­n neu aufstellt. Allerdings soll das erst 2020 fertig sein. „So lange können die Biomasse-Kraftwerke nicht warten“, betont Weinelt. Er hat noch ein zweites Problem: Die Kraft-Wärme-Kopplungsa­nlagen in Wien (Fernwärme und Strom) bräuchten ebenfalls Förderunge­n. Die Regierung hat das Ansuchen aber liegen gelassen.

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