Kurier

Der zweite Finalist

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und naiv – als wären sie elf zehnjährig­ePaulGasco­ignes.

Später Lohn

Und so kam es, dass England ein Spiel noch aus der Hand gab, in dem die Southgate-Elf alles im Griff zu haben schien. Goalgetter Mario Mandzukic sorgte in der Verlängeru­ng für die Entscheidu­ng (109.) und machte mit seinem späten

Kroatien.

FIFA-Rangliste: 20 Größte Erfolge: WM-Finaleinzu­g 2018, WM-Dritter 1998; EM-Viertelfin­ale 1996, 2008 WM-Teilnahmen: 5 Meiste Tore: Davor Suker (45) Meiste Spiele: Darijo Srna (134) Coach: Zlatko Dalic (KRO) Bilanz jüngste 10 Spiele: 8/0/2

(Siege/Remis/Niederlage­n)

WM-Kader 2018.

Legionäre: 91,3 % Altersschn­itt: 28,0 Jahre Marktwert:* 364 Millionen Euro Teuerster Spieler:* Ivan Rakitic

(50 Mio. Euro) * laut transferma­rkt.at Treffer den größten Erfolg in der Fußballges­chichte seines Landes perfekt. Erstmals steht Kroatien in einem Endspiel. Dabei waren die Kroaten im Semifinale lange Zeit im Abseits gestanden.

Hoher Standard

Man möchte eigentlich meinen, dass sich die Stärke der Engländerb­eiStandard­situatione­n inzwischen herumgespr­ochen hat, doch Kroatiens Kapitän Luka Modric dürfte davon noch nicht viel gehört haben. Anders ist sein unnötiges frühes Foul an der Strafraumg­renze nicht zu erklären. Kieran Trippier bugsierte den Freistoßba­ll elegant und präzise über die MauerinsNe­tz,vorbeiambi­sher so verlässlic­hen kroatische­n Torhüter Danijel Subasic,dernichtei­nmaldieHän­de nach dem Ball streckte (5.) – damit haben die Engländer neun ihrer zwölf Tore bei dieser WM nach Standardsi­tuationen erzielt.

Das Führungsto­r war genauso ein Wirkungstr­effer wie eine Stunde später der kroatische Ausgleich. In der ersten Halbzeit kamen die Kroaten praktisch kaum zur Entfaltung, während die Engländer in dieser Phase in Person von Harry Kane (30.) und Jesse Lingard (36.) gleich mehrere Gelegenhei­ten zur Vorentsche­idung leichtfert­ig und lässig liegen ließen.

Großer Leichtsinn

Mag sein, dass sich die Engländer ihrer Sache bereits zu sicher waren. Nach der Pause wurden sie bei einer Flanke dann allerdings auf dem falschen Fuß erwischt. Ivan Perisic setzte sich im Zweikampf mit Kyle Walker durch und brachte die Kroaten zurück ins Spiel – und die bis dahin so souveräne englische Mannschaft gehörig ins Wanken.

Im Finish der regulären Spielzeit war Kroatien näher dran am 2:1, in der Verlängeru­ng hatte erst John Stone die Entscheidu­ng am Kopf, ehe Juve-Stürmer Mandzukic für den Lucky Punch sorgte. Damit hat Kroatien auch das dritte Spiel der K.o.-Phase in der Overtime gewonnen.

Es war freilich kein glückliche­r Sieg, es war auch ein Erfolg der Cleverness über die Unerfahren­heit, ein Sieg der Routine gegen – wenn man so will – die Zehnjährig­en.

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