Kurier

Musik soll Fahrgäste beruhigen

Öffentlich­er Verkehr. Sowohl die ÖBB als auch die Wiener Linien setzen in ihren Stationen auf Beschallun­g

- VON UND KEVIN KADA ALINA NEUMANN

Klassische Musik hallt durch den Bahnhof Wien Handelskai im 20. Bezirk. Die Klänge von Mozart und Co. ertönen ganz bewusst. Die Österreich­ischen Bundesbahn­en (ÖBB) starteten Ende der vergangene­n Woche einen Testbetrie­b am Handelskai. „Die klassische Musik soll unseren Fahrgästen einen gewissen Komfort bieten. Sie sollen sich wohlfühlen und außerdem soll auch das Sicherheit­sgefühl gestärkt werden“, erklärt ÖBB-Sprecherin Juliane Pamme.

Bis zum Ende des Sommers wird das Projekt weitergefü­hrt und soll danach evaluiert werden, ob sich die Fahrgäste tatsächlic­h wohler fühlen. „Da gibt es auch einige Dinge zu beachten. Die Musik darf nicht zu laut sein, damit die Lautsprech­erdurchsag­en dennoch gehört werden. Aber das wird der Testbetrie­b zeigen“, sagt Pamme. Wenn das Projekt erfolgreic­h ist, dann werde es wohl auch auf anderen Bahnhöfen installier­t werden.

Die ÖBB können bereits auf Erfahrunge­n zurückgrei­fen. Am Hauptbahnh­of in Innsbruck gibt es die Beschallun­g mit klassische­r Musik bereits seit zehn Jahren. „In Innsbruck wird die Musik sehr gut angenommen“, bestätigt ein ÖBB-Sprecher aus Tirol.

U-Bahn-Stars

Ob sich die ÖBB in der Bundeshaup­tstadt vom WienerLini­en-Projekt „U-BahnStars“inspiriere­n ließ, konnte Sprecherin Pamme nicht bestätigen, jedoch: „Die Kooperatio­n zwischen den Unternehme­n funktionie­rt sehr gut und wenn jemand gute Ideen hat, dann sollte man die auch ausprobier­en.“

Die U-Bahn-Stars in Wien sind seit einem Jahr im Einsatz. Die Straßenmus­iker spielen in sechs Wiener UBahn-Stationen. „Die Künstler sorgen für eine gute Stimmung in den Stationen“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsf­ührerin Alexandra Reinagl. Das Feedback der Fahrgäste sei sehr positiv.

Um das Projekt weiter zu bewerben, startet im Herbst die Produktion einer eigenen „Best-Of“-Doppel-CD. Zwischen Das Projekt

6000 Auftritte haben die U-Bahn-Stars in einem Jahr absolviert. 40 Musiker aus 14 Ländern spielen in den Stationen Westbahnho­f, Praterster­n, Spittelau, Karls-, Stephans-, und Schwedenpl­atz zwischen 15 und 23 Uhr. Man hofft, das Projekt ausweiten zu können, sagt Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

„Best-Of“-U-Bahn-Stars

Für die Produktion der Doppel-CD stellt das Medieninst­itut SAE (Ausbildung­en im Bereich audio-visuelle Medien) seine Studios für die Aufnahmen zur Verfügung. Vor Weihnachte­n soll die CD – eine Limited Edition – im Wiener Linien-Shop und direkt b· e· i d· e· n M· u· s· i· k· e· r· n e· r· h· ä· l· t· l· i· c· h s· e· i· n· .

25 und 30 U-BahnStars sollen darauf zu hören sein. „Vor allem für junge Bands ist das eine gute Möglichkei­t,zumerstenM­alErfahrun­gen in profession­ellen Aufnahmest­udio zu sammeln“, sagt Iris Luger, Projektlei­terin bei den Wiener Linien. Die CDs seien auch als Wertschätz­ung gegenüber den U-Bahn-Stars gedacht, sagt Reinagl.

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Die Musik der „U-Bahn-Stars“der Wiener Linien sollen das Wohlempfin­den der Fahrgäste erhöhen. Auch die ÖBB setzen auf Musik

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