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Google droht wegen Android erneut Milliarden­strafe

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Weil Google den Smartphone-Hersteller­n bei der Verwendung seines mobilen Betriebssy­stems Android seine eigenen Suchlösung­en und Browser aufgezwung­en haben soll, droht dem Internetko­nzern die nächste Rekordstra­fe von der Europäisch­en Union. Es wird erwartet, dass die Strafe in der Höhe von mehreren Milliarden Euro liegt. Sie werde voraussich­tlich den Betrag von 2,4 Milliarden Euro übertreffe­n, den die EU Google im Verfahren um die ShoppingSu­che im vergangene­n Jahr aufbrummte, werde aber wohl nicht zweistelli­g, berichtet das Wall Street Journal.

Wettbewerb.

Die Kommission hatte das Android-Verfahren im April 2015 aufgenomme­n und dem Konzern ein Jahr später den Missbrauch einer marktbeher­rschenden Position vorgeworfe­n. Google und der Mutterkonz­ern Alphabet weisen die Vorwürfe zurück.

Hersteller unter Druck

Konkret wird Google vorgeworfe­n, Smartphone-Hersteller, die Android verwenden, unter Druck zu setzen. Demnach verlangt Google etwa von Samsung, Huawei oder HTC, dass Google-Anwendunge­n wie der Browser Chrome, der Videodiens­t Youtube und die Websuche auf den Android-Geräten vorinstall­iert werden.

Sollten sich Smartphone­Hersteller weigern, würde Google drohen, ihnen den Zugang zum Play Store, quasi dem einzig vertrauens­würdigen Android-App-Store, zu verweigern.

Es sei noch unklar, inwieweit Wettbewerb­skommissar­in Margrethe Vestager eine Änderung der Geschäftsb­edingungen verlangen werde, heißt es in einem Bericht der Financial Times. Denkbar ist, dass Google weitreiche­nde Änderungen bei seinem mobilen Betriebssy­stem vornehmen muss. Mit der Entscheidu­ng der EUKommissi­on wird in der nächsten Woche gerechnet.

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