Inflation: Heizöl so teuer wie 2014
September. Treibstoffe trugen ein Fünftel zur Teuerung bei. Diesel kostete 15 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die gute Nachricht vorneweg: Der tägliche Einkauf hat sich im September 2018 in Österreich nicht so stark verteuert wie sonst üblich. Der „Mikrowarenkorb“der Statistik Austria umfasst vor allem Nahrungsmittel, Tageszeitungen aber auch den Kaffee beim Kaffeehaus-Besuch. Im September zogen diese Preise um 1,3 Prozent an.
Bisher war diese Auswahl, die die alltägliche Wahrnehmung der Teuerung besonders stark beeinf lusst („gefühlte Inf lation“), stets deutlich rascher als die generelle Inf lationsrate gestiegen. Dort wirken nämlich größere, aber seltene Anschaffungen wie Elektrogeräte oder Reisen zumeist dämpfend. Diese Inf lationsrate des gesamten Warenkorbes, die als Verbraucherpreisindex bezeichnet wird, stieg im September in Österreich um 2,0 Prozent, also eine Spur weniger stark als im Vormonat August (+2,2 Prozent).
Keine Entwarnung gibt es bei Sprit und Heizöl, die sich abermals als die stärksten Preistreiber erwiesen. Sie waren im September für ein Fünftel der Inf lation verantwortlich. So wurde zum Beispiel Diesel gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,3 Prozent teurer, Superbenzin um 11,6 Prozent.
Heizöl extra leicht verteuerte sich in der Großabnahme gegenüber dem Vorjahr gleich um 19,6 Prozent. Mit aktuellen Preisen von ungefähr 91 Euro pro 100 Liter kommt die Tankfüllung für die bevorstehende winterli- che Heizsaison damit so teuer wie zuletzt 2014. Bis zu den Höchstständen von 2012 mit mehr als 102 Euro pro 100 Liter ist es noch ein Stück. Zum Vergleich: Die Ausgaben für feste Brennstoffe stiegen im September um 9,4 Prozent, für Fernwärme um 2,4 Prozent sowie jene für Strom um 0,1 Prozent. Gas verbilligte sich um 5,7 Prozent.
Nicht alles ist teurer geworden, einige Warengruppen wirkten preisdämpfend. Von billigeren Flügen (Grafik) haben sicher nicht alle Österreicher etwas – dann schon eher von im Vergleich zum Vorjahr günstigeren Bekleidungsartikeln (–0,4 Prozent) und Schuhen (–0,8 Prozent).
Über der EZB-Zielmarke
Die Inflation in der Eurozone ist im September mit 2,1 Prozent wie erwartet leicht über die EZB-Zwei-ProzentMarke gestiegen. Die Teuerung erreichte damit das Niveau vom Juli, als sie auf den höchsten Stand seit Ende 2012 gestiegen war.