Arbeit im digitalen Wandel
Wie verändern Roboter und neue Datenverarbeitungssysteme unser Arbeiten und Wirtschaften? Hans Holzinger analysiert aktuelle Publikationen, die die Versprechen, Chancen und Gefahren, die Gewinner und Verlierer des digitalen Kapitalismus beschreiben.
Ob „Industrie 4.0“, „Arbeit 4.0“, „Digitaler“oder „Plattform-kapitalismus“– die Inflation an neuen Begriffen soll signalisieren, dass wir vor einem grundlegenden Wandel des Arbeitens und Wirtschaftens stehen. Die menschenleere Fabrik wird ebenso diskutiert wie die Automatisierung von Dienstleistungen. Online-shopping wird zum neuen Trend, digitale Plattformen ermöglichen Dienstleistungsangebote wie Airbnb oder Uber, aber auch neue Formen der Arbeitsorganisation wie Crowdwork. Hans Holzinger analysiert aktuelle Publikationen, die die Versprechen, Chancen und Gefahren, die Gewinner und Verlierer des digitalen Kapitalismus beschreiben.
Digitaler Kapitalismus
Von einer schlüssigen Theorie über die Digitalisierung der Wirtschaft seien wir noch weit entfernt, so der Soziologe Philipp Staab in einem Band des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Möglich sei eine Annäherung, die den neuen digitalen Kapitalismus als „Durchsetzung und Verbreitung von IKT und der mit ihnen verbundenen ökonomischen und ideologischen Dynamiken“(S. 11) beschreibt. Staab sieht insbesondere drei Trends: die Hoffnung auf neues Wirtschaftswachstum – eine zitierte Studie des Fraunhofer-instituts über „Industrie 4.0“spricht von 78 Milliarden Euro Bip-wachstum bis 2025 allein für Deutschland; die Zurückdrängung bzw. Gefährdung der lohnabhängigen Beschäftigung als zentralem gesellschaftlichen Integrationsmechanismus sowie den Wandel der Distributionsprozesse durch den Online-handel. Seine zentrale These: Der Kapitalismus heutiger Prägung habe kein Produktivitätsproblem, sondern ein „Konsumptionsproblem“(S. 12): Der Expansion öffentlicher und privater Schulden sowie der stärkeren Exportorientierung, der freilich Grenzen gesetzt sind, folge nun als dritter Weg das Auffinden von bestehenden Konsumlücken mittels Internet: „Das eigentliche Versprechen der Leitunternehmen des digitalen Kapitalismus ist die Lösung des Nachfrageproblems durch die Rationalisierung und Intensivierung des Konsums“(S. 13). Ziel sei es, die „letzten Nachfragereservoirs“(S. 19) auszuschöpfen, die etwa aufgrund zeitlicher Engpässe bei den Konsumenten einstweilen nicht erschlossen sind. Für Staab gelten die „individualisierte Produktion“durch Sonderanfertigungen sowie die „individualisierte Werbung“, die das Internet ermöglicht, als Versuche, der Krise des Konsums zu begegnen, wie er im Kapitel „Von der Rationalisierung der Produktion zum effizienten Konsum“darlegt.
Bessere Kontrolle der Arbeit
Im Abschnitt „Digitalisierung und soziale Ungleichheit“beschreibt Staab den Wandel der Arbeitsbedingungen durch die Digitalisierung, die über Automatisierungsprozesse hinausweise: „Technik wird auch heute nicht nur zur Substitution menschlicher Arbeitskraft, sondern auch zur Bearbeitung des sogenannten Transformationsproblems genutzt.“(S. 82). Die im Arbeitsvertrag festgelegten Aufgaben würden nicht immer lückenlos erfüllt, was eben das Transformationsproblem ausmacht. Mittels neuer Datenerfassungssysteme lasse sich nun die Arbeit besser kontrollieren und die Leistung der Arbeitenden durch Screenings genauer beurteilen. Staab spricht von „digitalem Taylorismus“(S. 92) und nennt als Beispiel die Kontrollsysteme in den Zentrallagern des Online-versandhändlers Amazon. Der Autor geht auch auf diverse Prognosen über mögliche Arbeitsplatzverluste durch weitere Automatisierung ein – medial bekannt wurde insbesondere die Oxford-studie „The Future of Employment“, der gemäß 47 Prozent aller Branchen in den USA „automatisierbar“seien. (Auch für die EU existieren ähnliche Prognosen.) Noch ist schwer zu sagen, ob das vorhandene Rationalisierungspotenzial tatsächlich realisiert wird. Doch Staab befürchtet zumindest einen starken Druck auf die Löhne der betroffenen Branchen, was durch die Zunahme sozialer Ungleichheiten auch das Konsumtionsproblem verschärfe. Staab nennt dies das „Konsumptionsdilemma“des digitalen Kapitalismus (S. 120), da der „supplementäre Konsum“der ersten Tertiarisierungswelle (die von der Industriearbeit abgezogene Generierung von Kaufkraft wanderte in den Dienstleistungssektor) durch einen „kannibalisierten“Dienstleistungssektor (S. 122) nicht aufrechterhalten werden könne.
Der Sozialwissenschaftler hütet sich vor eindeutigen Prognosen, er zeigt aber systemische Dilemmata der Digitalisierung auf, die im Wachs-
„In der Wirtschaftsordnung der Gegenwart, die auf Massenkonsum systematisch angewiesen ist, ist die Entwicklung der Nachfrage neben Produktivitätsgewinnen die zweite entscheidende Schnittstelle wirtschaftlichen Wachstums.“(Philipp Staab) in 87 , S. 18)
tumsparadigma des Kapitalismus liegen. Die Perspektive einer Postwachstumsökonomie spricht er zwar an, geht aber nicht näher darauf ein. Den „Ausweg“eines Grundeinkommens für alle benennt er nicht, dieser wird von anderen Expertinnen mittlerweile favorisiert (s. u.). Den Technikoptimismus, dass die Digitalisierung alle Probleme lösen werde - als „Geist des Solutionismus“bezeichnet, teilt der Autor nicht, vielmehr verweist er auf die „digitale Ideologie“, die mit einer Abneigung gegen etablierte Institutionen der analogen Ära einher gehe und soziale Verwerfungen verstärken könnte. Kapitalismus: digitaler
87 Staab, Philipp: Falsche Versprechen. Wachstum im digitalen Kapitalismus. Hamburg: Hamburger Edition, 2016. 133 S., € 12,- [D], 12,40 [A]
ISBN 978-3-86854-305-6
Automatisierung und Ausbeutung
Die Verdichtung und noch bessere Kontrolle der Arbeit durch neue Technologien ist ein zentrales Thema der Analysen und Reportagen von Matthias Martin Becker, die er im Begriffspaar „Automatisierung und Ausbeutung“verdichtet. Der Autor – er war am 18. Mai 2017 zu Gast in der Jbzreihe „Zukunftsbuch“– fundiert seine Ausführungen mit einem umfangreichen industriesoziologischen Wissen, aber auch mit Praxiserfahrungen durch Beschäftigungsverhältnisse in Industrieund Dienstleistungsbetrieben. Als Wissenschaftsjournalist beschreibt er die Veränderungen der Arbeitswelt durch Automatisierung und Roboterisierung, er skizziert die Versprechen der Digitalisierung einschlägiger Unternehmen und Forschungsinstitute (und benennt dabei manches als „heiße Luft“) und er zeigt neben den Chancen auch die Gefahren des Wandels der Arbeitswelt durch die IKT, etwa die neuen Möglichkeiten digitaler Kontrolle der Arbeitenden, auf. In Kapiteln wie „Transparenz für wen?“, „Halbautomaten“, „Smarte Rechner, dumme Arbeiter?“oder „Der Aufstieg der Plattformen“werden neue Entwicklungen durch die Anwendung von künstlicher Intelligenz, Industrie-robotern oder Sprachautomaten nachgezeichnet. Becker geht davon aus, dass Maschinen Menschen nur bedingt ersetzen können. Vielmehr steige die Verantwortung der verbleibenden Industriearbeiter in ihrer Rolle als „letzter Entscheider und übergeordnetes Regelglied“(S. 46) im automatisierten Produktionsprozess. „Unvorhergesehene Schwierigkeiten erkennen und neue Lösungen für diese finden“(ebd.) könne nur der Mensch. „Wenn ein automatisierter Produktionsprozess entgleist, wird das teuer und oft auch gefährlich“, relativiert Becker die Hoffnungen von Unternehmen, sich mittels Maschinen aus der Abhängigkeit der Arbeitenden befreien zu können.
Spannend zu lesen sind die Berichte über neue Mensch-maschine-interaktionen, die Computer zu lernenden Systemen machen, was die Steuerung und Optimierung – eine klassische Aufgabe des Managements – verbessere. Becker dazu lakonisch: „Hier sägen Manager an dem Ast, auf dem sie sitzen.“(S. 65)
Der Autor bezweifelt auch viele Zukunftsprognosen, was die Digitalisierung angeht, und spricht von „kunstfertigen Hochstaplern“. Er benennt zwei wesentliche Fragen, die sich Unternehmen in Bezug auf die Kosten der Standardisierung von Produktionsprozessen stellen müssen: „Wie viele Fehler können wir uns leisten – und können wir es uns leisten, die Arbeitsprozesse so zu gestalten, dass einige Fehler auftreten?“(S. 93)
„Die Automatisierung bringt die Unternehmen kein bisschen ihrer Befreiung näher, sondern verteilt die Verantwortung für die Maschinerie lediglich auf weniger Schultern.“(Matthias M. Becker in 88 ,S. 46)
Plattform-kapitalismus
Ausführlich widmet sich Becker dem „Aufstieg der Plattformen“, den Chancen und Gefahren der „Sharing Economy“sowie den Problemen von „Crowdwork“, also dem Prinzip, dass sich Unternehmen nicht an den Arbeitsort gebundene Arbeitsleistungen aus Internetplattformen zukaufen (gesprochen wir hier auch von „Gig-economy“in Anlehnung an die Musikbranche). Die Mitwirkung der Kunden an der Produktentstehung etwa durch kostenfreie Online-texte, die in der Blog-kultur zur Verfügung gestellt werden, oder an der Produktplatzierung mittels Bewertung von Produkten, die als kostenfreie Werbung dient, nennt der Autor als Beispiele. Auch über Internet weitergegebene Kochtipps oder Reparaturanleitungen fallen für Becker in die Kategorie der „Clickwork“. Er sieht aber hier Grenzen, die freiwillige Zuarbeit sei zwar eine kostenlose Ressource der Internetplattformen. Doch: „Vielleicht haben wir Peak Community schon erreicht.“(S. 138) Andererseits würden Verkaufsund Vermittlungsplattformen durch „Unterbietungswettbewerb“die Konkurrenz unter den Unternehmen weiter anheizen, und als Intermediäre durch Vermittlungsgebühren reich werden, ohne viel investieren zu müssen: „Das größte Taxiunternehmen der Welt besitzt keine Taxis (Uber). Der größte Übernachtungsanbieter besitzt keine Immobilien (Airbnb). Der größte Telefonanbieter hat keine Telefoninfrastruktur (Skype). Der beliebteste Medienkonzern besitzt keine Urheberrechte (Facebook).“(S. 161)
„Mit Crowdwork und Gig Economy erreicht die Vergesellschaftung der Arbeit ihre bislang höchste Stufe.
Die Massen bedienen sich selbst und arbeiten füreinander. Die Plattformen verkaufen uns, was wir bereits haben.“(Matthias M. Becker in 88 , S. 161)
Kritisch sieht Becker das Phänomen der über Internet vermittelten Arbeit, die als „Crowdwork“bezeichnet wird und laut einer Weltbank-studie 2016 bereits einen globalen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro erzielt hat. So organisiert etwa IBM einen Großteil seiner Software-entwicklung über Internetplattformen. In der Regel sind diese Tätigkeiten jedoch schlecht bezahlt – der Autor berichtet u. a. von seinem Selbstversuch als „freier Texter“– und die Betroffenen haben keinerlei sozialrechtliche Absicherung.
Becker zeigt mit fundierter Recherche und nicht ohne Humor die Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung in der Arbeitswelt auf. Die Beispiele reichen dabei von klassischen Industrierobotern über Sprach-maschinen bis hin zum Ernteroboter in der Landwirtschaft oder der interaktiven Lernsoftware. Der Autor plädiert dafür, die digitalen Netze als öffentliche Güter zu organisieren und über ein „plattformbasiertes Genossenschaftswesen“(S. 165) neue, nicht profitgesteuerte Produktionsweisen zu entwickeln – etwa im Sinne einer von Paul Mason (s. PZ 1/17*14) favorisierten „kollaborativen Allmendeproduktion“. Und er fordert, der Entgrenzung und Verdichtung der Erwerbsarbeit ebenso wie ihrer Mythisierung als alleinige Sinnstifterin individuell wie kollektiv mit subversivem Humor entgegenzutreten. Nach dem Motto: „Nicht hetzen – ich bin bei der Arbeit, nicht auf der Flucht“.
Kapitalismus: digitaler 88 Becker, Matthias Martin: Automatisierung und Ausbeutung. Was wird aus der Arbeit im digitalen Kapitalismus? Wien: Promedia, 2017. 239 S., € 19,90 [D], 2050 [A] ; ISBN 978-3-85371-418-8
Soziale Revolution
Der digitalen Revolution müsse eine soziale Revolution folgen, so die Grundthese eines gleichnamigen Bandes, der Beiträge von Autoren liberaler bis linker Provenienz vereint. Die Herausgeber Börries Hornemann, Mitbegründer des Forschungsnetzwerks Neopolis, und Armin Steuernagel, Gründer der Purpose-stiftung und Mitglied des Think Tank 30 des Club of Rome, rechnen sich den Social Entrepreneurs zu. Sie kritisieren die gegenwärtige „Wohlfahrtsbürokratie“und fordern angesichts der Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse neue Formen der sozialen Absicherung. Das Prinzip der Gegenseitigkeit soll wieder vom Sozialstaat auf selbstorganisierte Vertrauensnetze verlagert werden. Die beiden beschreiben neue Modelle von Peer-to-peer-versicherungen wie die niederländischen „Broodfonds“, in denen sich Selbständige zusammenschließen, oder Plattformen wie Commoneasy, Teambrella oder Artabana, die nach dem Prinzip der liquid democracy auf onlinebasierten Versicherungssystemen basieren. Als Beispiel, das bereits vor dem Siegeszug des Internet funktionierte, dient den beiden auch das japanische Vorsorge-zeitkonto „Fureai Kippu“, auf Deutsch „Ticket für gegenseitigen Kontakt“. Freiwillig geleistete Betreuungsarbeit wird auf einem Konto gutgeschrieben, welches in Anspruch genommen werden kann, wenn man selbst Betreuung braucht. Teil dieses „Post-bismark-sozialsystems“(S. 149) ist für Steuernagel und Hornemann ein bedingungsloses Grundeinkommen, das aus den Gewinnen der neuen Digitalökonomie finanziert werden soll.
Darin sind sie sich einig mit anderen, der Linken zuzurechnenden Autoren wie dem ehemaligen Usarbeitsminister Robert Reich, dem Us-gewerkschafter Andrew L. Stern (er betont in seinem Beitrag, dass er mit der Forderung nach einem Grundeinkommen in seinen Reihen freilich noch allein sei) oder dem Ökonomen und Kurzzeit-finanzminister in Griechenland Yanis Varoufakis. Letzterer fährt mit starken Ansagen auf: Das sozialdemokratische Zeitalter, in dem sich die Arbeiterklasse durch kollektive Versicherungssysteme geschützt habe, sei tot. Und seit der Finanzkrise von 2008 gelte dies auch für den Kapitalismus. Die Gründe sieht Varoufakis in der „Finanzialisierung“des Kapitalismus, der im Massentransfer von Reichtum aus der Produktion in den Finanzsektor stattfinde und durch Deflation, Kaufkraftverlust und Negativzinsen das kapitalistische Wirtschaften untergrabe. Den zweiten Grund für eine Neuausrichtung der Sozialsysteme sieht der Ökonom in der „Rebellion der Maschinen“, die „alle repetitive, routinemäßige und algorithmische Arbeit ersetzen“(S. 103). Das bedingungsloses Grundeinkommen argumentiert Varoufakis mit der kollektiven Generierung des Reichtums, dieses sei daher eine „gerechte Dividende“für alle (S. 105) sowie mit der Notwendigkeit, die Gesellschaften neu „zu stabilisieren und zu zivilisieren“(104). Dem früheren „sozialen Netz“müsse in der Zeit prekärer Arbeit ein „soziales Fundament“(S. 106) folgen. Da schließen auch andere, eher dem wirtschaftsliberalen Flügel zuzurechnende Autoren im Band an, etwa der deutsche Fondmanager und App-entwickler Albert Wenger, oder der Mit-wissenschaftler Erik Brynjolfsson, der die breit rezipierte Studie „The Second Machine Age“über die Automatisierungsfolgen der Digitalisierung verfasst hat (gemeinsam mit Andrew Mcafee). Auch die Expertin für „On-demand-ökonomie“der Open Society Foundation Natalie Foster, die mit empirischen Befunden die Transfor-
„Die Digitalisierung ermöglicht neue Arbeitsformen, die die Grenzen der Betriebe überwinden. Der Feierabend wird abgeschafft, die Grenze zwischen Leben und Arbeiten soll fallen. Die Digitaltechnik macht das Zuhause zum Supermarkt, indem der smarte Kühlschrank das Einkaufen für mich übernimmt, aber auch zum Home Office, zum Arbeitsplatz.“(Matthias M. Becker in 88 , S. 204)
mation der Arbeitswelt in den USA untermauert, fordert die Entkopplung sozialer Sicherung von der Erwerbsarbeit durch „mobile Sozialleistungen sowie ein bedingungsloses Grundeinkommen“(S. 143). Michael D. Tanner, laut New York Times einer der „Architekten für private Vorsorge“in den USA, plädiert für das Grundeinkommen, weil damit die Sozialbürokratie abgeschafft würde und die Menschen ihr Leben selbst in Hand nehmen (ein Befund, der freilich nicht allgemein geteilt wird!). Die Beiträge des Bandes setzen zum einen auf neue Versicherungssysteme der Selbstorganisation (der Hirnforscher Gerald Hüther plädiert in diesem Sinne für eine andere „Beziehungskultur“der Reziprozität); zum anderen eben auf eine Grundsicherung. Beide Stoßrichtungen gehen von der Erosion des herkömmlichen Erwerbsarbeitssystems aus, die eine „Sozialrevolution“nötig mache. Doch noch ist nicht ausgemacht, wie weit dem tatsächlich so sein wird und die Abkehr von den herkömmlichen Sozialinstitutionen vorschnell gefordert wird. In anderen Worten, dass die Gefahr besteht, „das Kind mit dem Bad auszuschütten“.
Kapitalismus: digitaler 89 Sozialrevolution. Hrsg. v. Börries Hornemann und Armin Steuernagel. Frankfurt/m.: Campus , 2017. 209 S., € 19,95 [D], 20,60 [A]
ISBN 978-3-593-50682-1
Radikal gerecht
Auch Thomas Straubhaar, ehemals Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, reiht sich in die Riege der Befürworter eines Grundeinkommens ein. Für ihn ist klar, dass eine neue Ära eine neue Art von Absicherung verlangt. Die Digitalisierung werde viele Tätigkeiten überflüssig und der demografische Wandel die Sozialsysteme unfinanzierbar machen. Zudem seien die Lebensläufe zunehmend geprägt von Umbrüchen und Neuorientierungen. In seinem Buch „Radikal gerecht“für die Körber-stiftung argumentiert er, ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches das Existenzminimum für alle sichere, stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gesellschaft. Es sorge für Halt und schaffe Freiräume, die man für selbstbestimmte Tätigkeiten nutzen könne. Straubhaar hat die Debatte über ein bedingungsloses Grundeinkommen in Deutschland befeuert, gerade weil er dieses nicht als ideologisches Projekt sieht, sondern als logische Konsequenz der globalen Entwicklungen betrachtet. Er postuliert, die Digitalisierung werde das gegenwärtige Sozialsystem sprengen und mehr Arbeitsplätze vernichten als die Kritiker des Grundeinkommens vermuten. In seinem Hauptszenario geht Straubhaar von einem garantierten Mindesteinkommen von 1.000 € pro Person und Monat aus. Um dieses und weitere staatliche Leistungen zu finanzieren, würden die Einkommen aus Arbeit und Kapital an der Quelle mit 50% besteuert. Wer nichts verdient, erhält vom Staat das Mindesteinkommen von 12.000 €. Wer 24.000 € einnimmt, zahlt zwar 12.000 € (50%) an Steuern, erhält aber die Mindestsicherung von 12.000 € und kommt so wieder auf 24.000 €. Und jemand mit 100.000 € Einkommen würde 50.000 € an den Staat abliefern, erhielte 12.000 € zurück und käme auf netto 62 000 €. Personen mit höherem Einkommen zahlen somit prozentual mehr an den Staat. Straubhaars Modell entspricht einer negativen Einkommenssteuer, wie sie der Ökonomie-nobelpreisträger Milton Friedman vorgeschlagen hat. Als großen Vorteil dieses Vorschlags sieht der Ökonom wie andere auch, dass die Sozial- und Steuerbürokratie obsolet würde. Gleichzeitig bliebe es der Politik unbenommen, Geld für spezielle Förder- und Fürsorgesysteme in die Hand zu nehmen und in Notsituationen zusätzliche Leistungen zu finanzieren. Kritiker wie der Armutsforscher Christoph Butterwegge sehen hier freilich die Gefahr der Aushöhlung des Wohlfahrtsstaates, während die höhere Besteuerung des Reichtums unangetastet bliebe. Butterwegge plädiert dafür, die bisherige Arbeitnehmerinnenin eine allgemeine, einheitliche und solidarische Bürgerversicherung umzuwandeln. Diese Bürgerversicherung soll sämtliche geeigneten Versicherungszweige übergreifen: Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung müssten gemeinsam und nach denselben Organisationsprinzipien restrukturiert werden. Die Arbeitslosenversicherung könnte – so Butterwegge – in eine „Arbeitsversicherung“umgewandelt werden, die nicht erst Leistungen erbringt, wenn der Risikofall eingetreten ist, und zudem Freiberufler/innen aufnehmen. Damit schlösse sich der Kreis zu einer fast alle Gesellschaftsmitglieder umfassenden Erwerbstätigenversicherung, die dem heterogener werdenden Arbeitsmarkt Rechnung trägt. Grundeinkommen
„Die digitale Revolution führt ohne Sozialrevolution ins Chaos. Das lehren uns nicht zuletzt die verheerenden gesellschaftlichen Auswirkungen der Industriellen Revolution“(Hornemann/steuernagel in 89 , S. 13)
90 Straubhaar, Thomas: Radikal gerecht. Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert. Hamburg: Edition-körber-stiftung, 2017. 248 S. € 17,- [D], 17,50 [A]
91 Butterwegge, Christoph: Hinter die Fichte geführt. Interview auf 3-SAT. www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=62222
92 Butterwegge, Christoph: Bürgerversicherung und/oder bedingungsloses Grundeinkommen? www.christophbutterwegge.de/texte/grundeinkommen.pdf (Aufgerufen am 7.5.2017)
„Denken wir uns das Grundeinkommen als einen Treuhandfonds für alle, welcher aus den Dividenden des gesamten Kapitals bezahlt wird, das letztlich auch von allen erzeugt wurde.“
(Yanis Varoufakis in 89 , S. 109)
Grundeinkommen ökologisch argumentiert
Ebenfalls für ein Grundeinkommen plädiert der deutsche Sozialwissenschaftler Michael Opielka, jedoch primär aus demografischen und ökologischen Gründen. „Damit die Sozialpolitik nicht finanziell überfordert wird – Gutverdienende leben meist länger und beziehen länger Rente – muss die Lebensstandardsicherung vernünftig begrenzt werden“(S. 105), so die zentrale Argumentation von Opielka in seiner Abhandlung über „Soziale Nachhaltigkeit“. Zudem müsse das Konsumniveau gedeckelt oder gar zurückgefahren werden.
Die Sozialsysteme seien demgemäß im „Umweltstaat“neu zu justieren. Der Autor unterscheidet vier Konzeptionen von sozialer Nachhaltigkeit (S. 18ff): ein „enges“Verständnis im Sinne von „sozialer Umverteilung“; ein „internales“Verständnis, das sich auf die „Reproduktion der gemeinschaftlichen Kernsysteme einer Gesellschaft“(S. 19) bezieht; ein „skeptisches“Verständnis, welches Fragen wie die Generationengerechtigkeit sowie die öffentliche Verschuldung in den Blick nimmt; schließlich viertens ein „weites“Verständnis sozialer Nachhaltigkeit, das er als umfassendes Transformationsprojekt der Gesellschaft verstanden wissen will. Im Zentrum steht dabei das Prinzip des Grundrechts aller auf Basisversorgung, was der Autor als „Garantismus“(S. 20) bezeichnet. Opielka diskutiert Fragen wie die Abhängigkeit des Sozialstaats von Wirtschaftswachstum, die Transformation der Wirtschaft nach dem Sektorenmodell, in dem ein quartärer wissensbasierter Sektor eingeführt wird (Dienstleistungen schätzt Opielka dabei als ressourcenschonend und daher tendenziell nachhaltiger als materiellen Konsum ein), die Rolle von Werthaltungen im Kontext von Nachhaltigkeit (am Beispiel der Enzyklika „Laudato si“von Papst Franziskus) sowie die Zukunft der Städte (Kommunen räumt Opielka einen wichtigen Stellenwert als Akteure des Wandels ein). Referenzpunkt der Ausführungen sind die 2015 verabschiedeten „Sustainable Development Goals“(SDGS) der Vereinten Nationen, da diese Sozialund Umweltpolitik verknüpfen.
Opielka warnt vor individualistischen Postwachstumsund Ausstiegsszenarien (wobei seine Kritik an Niko Paech etwas verkürzt erscheint) und setzt auf das Primat der Politik. Mit dem Sozialpolitikforscher Ian Gough spricht er von den „Five Is“, die dabei zu reflektieren seien: Industrialisierung, Interessen, Institutionen, Ideen/ideologien und Internationale Einflüsse (S. 81). Eine Transformation sozialer Sicherung durch Einführung eines Grundeinkommens und die Aufwertung nicht monetärer Arbeit bei gleichzeitiger Begrenzung der „Lebensstandardsicherung“sieht der Leiter des Instituts für Sozialökologie (ISÖ) dabei als zentrale Achsen der Umsteuerung. Die gegenwärtige „Externalisierungsgesellschaft“– ein Begriff, den Stephan Lessenich geprägt hat – müsse in eine „Internalisierungsgesellschaft“transformiert werden. Ökologisch und ökonomisch mit dem Vorhandenen auszukommen, bedeute einen Abschied vom Produktivismus und Wachstumszwang, der eng an die Erwerbsarbeit gekoppelt sei. Für Opielka ist hier noch viel an Argumentationsarbeit zu leisten, denn auch die „nachhaltige Gesellschaft“werde von den politischen Eliten derzeit ausschließlich erwersarbeitszentriert gedacht.
Sozialpolitik 93 Opielka, Michael: Soziale Nachhaltigkeit.
Auf dem Weg in die Internalisierungsgesellschaft. München: oekom, 2017. 132 S., € 19,95 [D], 20,60 [A] ISBN 978-3-96006-005-5
Zwischen den Arbeitswelten
Nachhaltigkeit sowie ein erweiterter Arbeitsbegriff sind auch die Klammer des neuen Bandes der Reihe Forum für Verantwortung, der mit „Zwischen den Arbeitswelten“überschrieben ist. Ein Autorenkollektiv der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) um Hans Diefenbacher, der an der Universität Heidelberg Volkswirtschaft lehrt, entwirft darin ein umfassendes Bild von Arbeit in einer Postwachstumsökonomie. Begriffsklärungen zu Arbeit und Postwachstum sowie Utopien zur Zukunft der Arbeit etwa bei Gustav Landauer, Andre Gorz, Jeremy Rifkin, dem „Mehrschichten-modell der Arbeit“des Club of Rome oder bei Fritjov Bergmann („New Work“) und Carsten Stahmer („Halbtagsgesellschaft“) folgen praktische Ansätze eines anderen Arbeitens. Beschrieben werden Beispiele der Selbstversorger-landwirtschaft, die Kibbuzbewegung sowie Initiativen lokaler Ökonomie und Transition Towns. Im zweiten Teil der Publikation geht es um Einzelaspekte, etwa das Verhältnis von Arbeit und Eigentum sowie von Arbeit und Einkommen, die Rolle von Bildung und Qualifikation, die Unterschiede von formeller und informeller Arbeit, um Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitpolitik sowie schließlich um Strukturwandel durch neue (Öko-) Technologien und Digitalisierung. Referiert und reflektiert werden öffentliche Diskurse (vom Eigentumsbegriff bei Marx bis hin zu jenem der Postwachstumsökonomie) ebenso wie praktische Ansätze (Care-ökonomie oder gewollte Teilzeit). Kurz eingegangen sei auf die abschließenden Empfehlungen, die von der These ausgehen, „dass eine Rückkehr zu dauerhaft hohen Wachstumsraten in frü-
„Eine transversale, garantistische Sozialpolitik wird weder alle Ressourcennoch alle Klimaprobleme unserer Erde lösen. Aber sie kann einen wesentlichen Steuerungsbeitrag leisten: Referenzpunkt ihrer Interventionen ist und bleibt das Subjekt der Menschenrechte, der einzelne Mensch, und nicht, wie im Kapitalismus faktisch der Fall, der kollektivistische Systemimperativ der Profitmaximierung.“(Michael Opielka in 93 , S. 44)
hentwickelten Industriegesellschaften sehr unwahrscheinlich ist“(S. 355). Vorgeschlagen werden der „Vorrang für eine gemeinwesenorientierte Ökonomie“(1), die vornehmlich regional und kleinbetrieblich organisiert ist; der „Vorrang für gute Arbeit“(2), die Sinnstiftung und Arbeitsqualität vor Effizienz reiht; die „Förderung der informellen Arbeit“(3) z. B. durch deren stärkere Einbeziehung in die sozialen Sicherungssysteme; die „Etablierung einer Vielfalt von Arbeitszeitmodellen“(4) u. a. durch Aufwertung von Teilzeit; die „Erprobung eines lebensphasenspezifischen Grundeinkommens“(5), dessen Höhe mit der Bedürftigkeit in verschiedenen Lebensphasen variieren und das in einem Modellversuch (Beispiel Finnland) für Deutschland erprobt werden soll; die „Verringerung der Ungleichheit“(6) zumindest wieder auf das Niveau des Jahres 2000; die „Umsteuerung bei der Staatsfinanzierung“(7) nach dem Prinzip „tax bads, not goods“. Schließlich wird die Organisierung eines gesellschaftlichen Diskurses über die Art des Wirtschaftens (8) und, damit zusammenhängend, ein „ganzheitliches Bildungssystem“(9) gefordert.
Der Band bietet eine ausgezeichnete Übersicht über die aktuellen Debatten und Ansätze zu einem erweiterten Verständnis von Arbeit mit einem starken Plädoyer für ein regionales und am Gemeinwesen orientiertes Wirtschaften. Die Quintessenz Bezug nehmend auf den Titel: „Wir befinden uns zwischen den Arbeitswelten – der Arbeitswelt eines hocheffizienten, globalisierten Kapitalismus und einer Arbeitswelt, die in gewisser Weise zu einem menschlichen Maß finden möchte.“(S. 356) Postwachstum
94 Zwischen den Arbeitswelten. Der Übergang in die Postwachstumsgesellschaft. Hans Diefenbacher ... (Mitarb.). Frankfurt/m.: Fischer, 2016. 416 S.,
€ 13,99 [D], 14,40 [A] ; ISBN 978-3-596-03592-2
Anleitungen zu New Work
Markus Väth ist Psychologe, Berater, Burnout-experte und Verfechter einer neuen Arbeitskultur. In „Arbeit. Die schönste Nebensache der Welt“beschreibt er, warum wir einen Wandel der Arbeitswelt brauchen, was „New Work“(in Nachfolge von Frithjof Bergmann) bedeutet und wie diese gelingen kann. Der Autor plädiert wie andere auch für einen erweiterten Arbeitsbegriff („Bezahlte Arbeit, nicht bezahlte Arbeit und Nicht-arbeit auf eine Stufe stellen“, S. 72), eine Schärfung der Definition von sinnvoller Arbeit („Hohe Selbstwirksamkeit als Ich-dimension“, „Soziale Anerkennung als Du-dimension“und „Gelungene Transzendenz als Wir-dimension“, die nach dem eigenen Platz in der Welt fragt, S. 78) sowie für neue Unternehmenskulturen („Die organisatorische
Revolution“, S. 115). Strukturelle Maßnahmen sieht Väth u. a. im Ausbau von Teilzeit, einem steuerfinanzierten Bildungsgeld für Arbeitende, in Potenzialanalysen, die verpflichtend an allen Schulen eingeführt werden sollten, in Praktikumstagen nicht nur für Auszubildende, sondern auch für Berufserfahrene, in betrieblichen Lernzeitkonten sowie in der Kopplung der Organisationsziele an die Weiterbildungsmöglichkeiten (S. 155ff.). Die zeitliche und organisatorische Trennung von Arbeit und Leben ist für den Bildungsberater unrealistisch geworden („Die Dialektik von Arbeit und Leben auflösen“, S. 162), Kompetenzen müssten in Zukunft umfangreicher definiert werden (neben die Fachkompetenz tritt die Selbst- und Sozialkompetenz sowie die Methoden- und Handlungskompetenz, S. 170 ff.). Zudem brauche es sogenannte „systemrelevante Kompetenzen“. Der Autor zählt dazu „Informativität“als dynamische Auseinandersetzung mit Wissen und Information, Netzkompetenz, die hohe Flexibilität und soziale Fertigkeiten erfordere, schließlich die Fähigkeiten der Selbstorganisation (einschließlich Lernfähigkeit und Selbstvermarktung [!]), und des Leadership (als Sonderform der Kommunikation) sowie ethische Gesinnung (S. 183 ff.). Fehlerkultur, Vorbilder, Führungslabors und die Förderung von Selbstreflexion sollen dazu beitragen, diese Metakompetenzen zu verwirklichen.
New Work 96 Väth, Markus: Arbeit. Die schönste Nebensache der Welt. Wie New Work unsere Arbeitswelt revolutioniert. Offenbach: Gabal, 2016. 256 S., € 24,90 [D], 25,60 [A] ; ISBN 978-3-86936-720-0
„Wir befinden uns zwischen den Arbeitswelten – der Arbeitswelt eines hocheffizienten, globalisierten Kapitalismus und einer Arbeitswelt, die in gewisser Weise zu einem menschlichen Maß finden möchte.“(Hans Diefenbacher ... in 94 , S. 356)
Arbeitsgefühle, Dienstboten und Arbeitsrecht
Abschließend seien einige Publikationen vorgestellt, die Facetten der neuen Arbeitswelt berühren. Sabine Donauer beschreibt in ihrer sozialhistorischen Analyse ”Faktor Freude” den Wandel vom äußeren Zwang der frühen Fabriksarbeit zu den neuen inneren Zwängen der modernen Arbeitswelt, die durch Motivationstrainings, Identifikationstricks und ideologische Aufladungen der Erwerbsarbeit erreicht werden (sollen).
Der Germanist Christoph Bartmann schildert, ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen als Direktor des Goethe-instituts in New York, die „Rückkehr der Diener“in den Alltag auch der Mittelschichten in den Wohlstandsgesellschaften. Häusliche Dienstleistungsarbeit wird sich womöglich als langlebiger erweisen als viele der besser bezahlten und angesehenen Jobs in Verwaltung und Management, die sich viel müheloser an Roboter delegieren lassen, so seine Vermutung. Bartmann greift Phänomene auf wie die Auslagerung der Sorgearbeit („Zur Ökonomie des Kümmerns“), aber auch das mögliche Ende des Dienens durch „künstliche Betreuer“wie Roboter und das Internet der Dinge. Der Arbeitsrechtler Gregor Thüsing unterbreitet in seinem „Plädoyer für eine gerechte Ordnung des Arbeitsmarktes“zahlreiche Vorschläge zur besseren Absicherung von Erwerbsarbeit in den unsicherer werdenden Zeiten von Flexibilisierung und Digitalisierung. Ausführungen über die Bedeutung von Arbeit in einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung und dem Arbeitsrecht als Schutz der Vertragsfreiheit folgen Überlegungen zu einem Mindestlohn, der besseren Absicherung von Leiharbeit und Scheinwerkverträgen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zum Datenschutz. Weitere Abschnitte widmen sich der demografischen Herausforderung, dem Diskriminierungsschutz in einer pluralistischen Gesellschaft, der kollektiven Vertretung in einer individualisierten Gesellschaft sowie einem sozialen Europa.
Arbeitswelt 97 Donauer, Sabine: Faktor Freude. Wie die Wirtschaft Arbeitsgefühle erzeugt. Hamburg: Körber-stiftung, 2017. 248 S., € 16,- [D], 16,40 [A]
ISBN: 978-3-89684-171-1
98 Bartmann, Christoph: Die Rückkehr der Diener.
Das neue Bürgertum und sein Personal. München: Hanser, 2016. 287 S. € 22,- [D], 22,70 [A]
ISBN 978-3-446-25287-5
99 Thüsing, Gregor: Mit Arbeit spielt man nicht.
Plädoyer für eine gerechte Ordnung des Arbeitsmarkts. München: Beck, 2015. 192 S. 19,80 [D], 20,50 [A]
ISBN 978-3-406-67759-5