TIPP AUSWIRKUNGEN AUF DIE LÄNDER DES SÜDENS
Die Automatisierung wird auch Auswirkungen auf die Niedriglohnländer des globalen Südens haben. Als Paradebeispiel gilt die deutsche Firma Adidas. Der Sportartikel-riese errichtet derzeit in Ansbach bei Nürnberg eine „Speedfactory“, in der Industrieroboter aus Garn und Kunststoff Turnschuhe herstellen, wie ein Dossier „Zukunft der Arbeit“des Südwind-magazins berichtet. In Indien treten jeden Monat eine Million junger Leute auf den Arbeitsmarkt, so der Journalist Thomas Seifert darin. 300 bis 400 Millionen Menschen sollen – so Un-schätzungen – bis 2050 auf der Suche nach Jobs in die Städte Indiens ziehen. Laut einer Weltbank-studie sind in Indien jedoch 69 Prozent der Arbeitsplätze durch Automation bedroht, in China gar 77 Prozent. Durch sogenanntes „Backshoring“, also die Rückverlagerung von Produktionen in die reichen Länder, könnten auch in China Produktionsstätten wegbrechen, wenn nicht stärker auf Binnennachfrage gesetzt wird. Auch China setzt daher im Handel mittlerweile auf neue Medien. Der Marktwert von Tencent, dem Gegenstück von Facebook, wird bereits auf 297 Mrd. Dollar geschätzt (Facebook liegt bei 437 Mrd. Dollar). Ähnlich ist der Marktwert von Alibaba, dem Gegenstück von Amazon. Arbeit: Niedriglohnländer
95 Zukunft der Arbeit. Dossier in Südwind-magazin April 2017, S. 25-35.