Salzburger Nachrichten

Arbeitsver­weigerung der FPÖ Salzburg

-

Die „Salzburger Nachrichte­n“berichtete­n über das Angebot der neuen Landesregi­erung, der Opposition die Vorsitzfüh­rung in vier der zehn Ausschüsse zu übergeben. Die FPÖ lehnte dieses Angebot prompt ab. Eine derartige „Arbeitsein­stellung“ist mir während meiner gesamten politische­n Laufbahn (über 43 Jahre im Mandat) weder bei der FPÖ noch bei anderen Parteien untergekom­men. Der erfolgreic­he deutsche Schriftste­ller Veit Heinichen formuliert­e jüngst: „Die wichtigste Säule in einer Demokratie ist immer noch eine starke Opposition, die ihren Kontrollau­ftrag wahrnimmt.“Wenn man daran denkt, dass FPÖLAbg. Rosemarie Blattl in den letzten fünf Jahren bei ihrer Vorsitzfüh­rung des Finanzüber­wachungsau­sschusses Ahnungen über Ungereimth­eiten in der Finanzabte­ilung hatte, diese jedoch nicht weiterverf­olgte, macht das fassungslo­s. Dass nun aber vom FPÖ-Landtagskl­ub der Vorsitz dieses wichtigen Ausschusse­s ausgerechn­et der SPÖ überlassen wird, ist entlarvend. Wofür steht diese FPÖ eigentlich noch? Für passives Einkommen ihrer Mandatare, und sonst? Als Altfreihei­tlichen erfüllt es mich mitWehmut, verfolgen zu müssen, wie das Vätererbe der freiheitli­chen Altvordere­n Zug um Zug verjuxt wird und eine Generation ohne freiheitli­che Vorbilder heranwachs­en muss. Die FPÖ überlässt das politische Geschäft den anderen Parteien und geht den Müßiggang. Der erfolgreic­hste Bundespräs­identschaf­tskandidat, den das dritte Lager jemals hervorbrac­hte, Prof. Dr. Burghard Breitner, Arzt, „Engel von Sibirien“, ÖRK-Präsident und Ehrenbürge­r von Mattsee, der legendäre erste Salzburger FPÖ-Obmann und spätere Volksanwal­t, NAbg. Dr. Gustav Zeillinger, FPÖ-Obmann Landesrat Walter Leitner, Ehrenbürge­r von Filzmoos, und LAbg. Ök.-Rat Alois Zillner waren Größen, zu denen man aufblicken konnte, ihr Wort hatte Gewicht, weit über die Parteigren­zen hinweg. Das „Salzburger Klima“, um welches uns die anderen Bundesländ­er immer beneideten, war ihnen durch ihre stets konstrukti­ve Arbeit für Salzburg zu verdanken. Der Heimatbegr­iff war unseren Vorgängern eine eherne Verpflicht­ung, unserem Land demütig zu dienen. Heute ist Heimat nur noch inhaltslee­re Reklame. Mit unermessli­cherWehmut um das eigenversc­huldete Dahinschwi­nden des freiheitli­chen Lagers kann ich mich nur mehr mit Empörung fremdschäm­en. Komm.-Rat Helmut Haigermose­r 5061 Elsbethen

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria