Kosmetischer Dauerbrenner
Check. Was hinter der Kosmetikmarke Nivea steckt und die Umstände, die sie seit 1911, also seit mehr als einhundert Jahren, so erfolgreich werden ließen.
BERLIN (SN). Fast jedes Kind in Österreich kennt die blaue Dose mit dem weißen Schriftzug „Nivea“. Und fast jeder Mensch wächst hier mit den Hautpflegeprodukten der Hamburger Firma Beiersdorf auf. Das angesehene Traditionsunternehmen, das 2012 rund sechs Milliarden Euro umsetzte und 735 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftete, dominiert viele internationale Märkte. Die verbraucherorientierte „Check“-Reihe der ARD macht heute, Montag, um 20.15 Uhr bei Nivea Station.
Die beiden Autoren Edith Dietrich und Benjamin Best vom Westdeutschen Rundfunk ( WDR) klopfen die Produkte von Beiersdorf auf ihre Qualität ab. Das Haar glänzt, so lauten die Laboruntersuchungen im Auftrag der Redakteure, mehr als bei vergleichbaren Shampoos. Aber die Verpackungen seien bis zu rund 75 Prozent größer als vom Inhalt her nötig. Fast alle Testpersonen seien nicht in der Lage gewesen, den tatsächlichen Packungsinhalt auch nur einigermaßen korrekt abzuwiegen.
Und weil jetzt Sommer ist, müssen sich zusätzlich Sonnencremes und 48-Stunden-Deos den kritischen Testern stellen. Das Deo gegen den Dauerstress ist von fünf Probanden benutzt worden, die beruflich oder familiär regelmäßig unter Dauerbelastung stehen. Aber nur in einem Fall habe ein Tester während des zweiwöchigen Tests ausgesagt, das Produkt sei nützlich.
Und zum Sonnenschutz: Praktisch ist nach dem Testergebnis das Spray mit dem Aufsatz fürs Selbstauftragen auf den Rücken. Der Schutzfaktor günstigerer Cremes sei aber genauso gut.
Außerdem will der Film einen Blick auf die Arbeitsbedingungen werfen. Die Marke Nivea existiert bereits seit 1911 – der Name wurde abgeleitet vom lateinischen Wort für Schnee, Nix. Mittlerweile machen alle Nivea-Produkte fast zwei Drittel des Konzernumsatzes aus. Laut eigener Darstellung ist Nivea die bekannteste, größte und damit erfolgreichste Hautpflegemarke derWelt.
Der Film über die BeiersdorfProduktion ist schon der 13. Film in der „Check“-Reihe, die Anfang 2012 mit dem Lidl-„Check“begann. Damals wurden nur in Deutschland überraschenderweise 6,38 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme gelockt.
Auch wenn die Reihe in der Folgezeit diesen Wert nie wieder erreichte, blieb sie immer in der Diskussion: Unter anderem distanzierten sich die Unternehmen Rewe und TUI von der Berichterstattung. Juristischen Ärger oder Gerichtsverfahren hat es laut WDR nie gegeben.
Bei Beiersdorf sei der Film vor der Ausstrahlung noch nicht bekannt gewesen, hieß es vom Unternehmen. Am 8. Juli steht mit dem „Aldi-Check“, der Reportage über die Mutterfirma der bei uns als „Hofer“bekannten Supermarktkette, der vorläufig letzte Film der Reihe auf dem Programm.