Erneut Wirbel um ORF-Standortfrage
WIEN (SN-paw, APA). Der schon seit fast zehn Jahren vor sich hin schwelende Zwist um den zukünftigen Standort des ORF ist von der Baufälligkeit des ORFZentrums auf dem Küniglberg ständig befeuert worden. Obwohl die Option einer Übersiedlung nach St. Marx nun endgültig vom Tisch zu sein scheint, hat die Auseinandersetzung über die Zusammenlegung der Außenstellen, vor allem Funkhaus (Radio) und Ö3, auf dem Küniglberg offenbar erst begonnen. Diese Konzentration wäre bei einer Übersiedlung zwar obligatorisch gewesen, bietet aber angesichts des Verbleibs des ORF-Zentrums auf dem Küniglberg neue Reibeflächen.
So wird vor allem der Verbleib der ORF-Radios und der ORF-Marketingtochter OMC im Funkhaus in der Argentinier- straße vehement vertreten. Kunstund Kulturschaffende protestieren unter dem Motto „Retten wir das Funkhaus“. Der Betriebsrat der OMC ortet „nicht wieder rückgängig zu machende Schäden sowohl der Identität der ORFRadiokultur als auch der Qualität und redaktionellen Unabhängigkeit des ORF-Radiojournalismus“. Das Wiener ORF-Landesstudio hatte sich ebenfalls gegen eine Übersiedlung auf den Küniglberg ausgesprochen.
Der zentrale, trimediale Newsroom wurde vom ORF-Betriebsrat kritisiert. Laut Generaldirektor Alexander Wrabetz könnte dieser Newsroom mit insgesamt 350 Mitarbeitern, die durchaus nicht „in einem Raum sitzen“sollen, 2019 „zu laufen beginnen“. Im Jahr 2021 könnte die komplette Zusammenlegung abgeschlossen sein.