Daheim ist Red Bull Salzburg eine Macht
Fußballfest. Die Salzburger sind für das Rückspiel gegen Ajax Amsterdam gerüstet. Es wäre nicht der erste große Verein, der in der Red-Bull-Arena klein beigeben muss.
SALZBURG (SN). Pep Guardiola schlug entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen. Sein FC Bayern hatte gerade den Gegentreffer zum 0:3 kassiert und war in der Red-Bull-Arena damit sangund klanglos untergegangen. Freilich handelte es sich bei dem Duell Ende Jänner zwischen Red Bull Salzburg und den Bayern bloß um ein Testspiel, dennoch reihte sich der Sensationssieg gegen den amtierenden ChampionsLeague-Gewinner für die Salzburger nahtlos in die Liste großer Erfolge gegen ebenso große Mannschaften ein.
Die Red-Bull-Arena wird immer dann zur Festung, wenn besonders viele Fans ins Stadion kommen. Bestes Beispiel dafür: Das Testspiel gegen Bayern München war mit 30.188 Zuschauern restlos ausverkauft. Keine Angst vor großen Namen zeigten die Bullen auch beim freundschaftlichen 3:1 gegen Schalke im vergangenen Sommer oder beim 1:0 gegen Arsenal im Juli 2007. Und auch auf der Europacup-Bühne musste schon so manch großer Verein klein beigeben.
Paris St. Germain. Die Millionentruppe aus Frankreichs Hauptstadt unterlag Red Bull Salzburg in der Europa-LeagueGruppenphase 2011/12 mit 0:2. Unvergessen ist auch Dusan Sventos Traumtor, ein wuchtiger Volley in der Nachspielzeit.
FC Villarreal. Somen Tchoyi, bekannt als „launische Diva“, erledigte das spanische Topteam in der Gruppenphase der Europa League 2009/10 nahezu im Alleingang – Endstand 2:0 nach Toren von Marc Janko und Tchoyi.
Lazio Rom. Nur wenigeWochen später verließen auch die Profis von Lazio Rom die Red-Bull-Arena bitter enttäuscht. Salzburg gewann das Europa-League-Gruppenspiel mit 2:1.
Schachtjor Donezk. Das 1:0 im Hinspiel öffnete Tür und Tor für die Champions-League-Gruppenphase 2007/08. Doch die ukrainische Millionentruppe drehte im Rückspiel den Spieß noch um, auswärts verloren die vom Glück verlassenen Bullen 1:3.
Valencia. Auch in der Saison 2006/07 siegten die Salzburger in der Qualifikation zur Champions League daheim mit 1:0. Das umjubelte Goldtor gegen Valencia erzielte Karel Pitak. Der Traum von der Königsklasse platzte dennoch: Das Rückspiel in Spanien ging klar mit 0:3 verloren.
Zweifellos überwiegen aber die positiven Erfahrungen. Die RedBull-Profis sollten für das Rückspiel gegen Ajax daher gerüstet sein. Zum einen haben die Bullen einen komfortablen 3:0-Polster aus dem Hinspiel, zum anderen können sie wieder auf die Unterstützung vieler Fans hoffen. Exakt 29.320 Zuschauer werden morgen, Donnerstag (19 Uhr), in der Red-Bull-Arena erwartet.
Trainer Roger Schmidt freut sich auf ein tolles Fußballfest, bleibt aber dennoch vorsichtig: „Ajax Amsterdam ist eine sehr gute Mannschaft, konnte das im ersten Spiel aber nicht zeigen, weil es uns gelungen ist, unser Spiel sehr konsequent durchzudrücken. Dieser Stachel sitzt sicher tief. Und deshalb wird Ajax uns nicht freiwillig ins Achtelfinale einziehen lassen. Ich bin überzeugt, dass sie eine Reaktion zeigen wollen – und darauf werden wir gefasst sein.“