Salzburger Nachrichten

Der Tamsweger Riese schöpft neue Kraft

Vor derWahl. Der Hauptort des Lungaus profiliert sich als Schul-, Einkaufsun­d Sportzentr­um. Die Lebensqual­ität für Jung und Alt ist hoch. Es gibt aber auch Konflikte vor dem 9. März – etwa rund um den Verkehr im Zentrum.

- THOMAS AUINGER

TAMSWEG (SN). Im Bezirk ist die Gemeinde Tamsweg eine Größe. Insgesamt ist der Lungau mit seinen nur knapp über 20.000 Einwohnern aber ein Zwerg imBundesla­nd Salzburg.

Um attraktiv zu bleiben, kämpft Tamsweg um Jobs und für den Erhalt seiner Infrastruk­tur, wie Krankenhau­s, Bezirkshau­ptmannscha­ft, Kaserne und Bezirksger­icht. Die Einwohnerz­ahl stagniert, das Verhältnis verschiebt sich in Richtung Nebenwohns­itze.

Tamsweg hat in den vergangene­n Jahren mithilfe des Landes kräftig investiert – zum Beispiel in die Schulzusam­menlegung und in die Großsporth­alle. Die größte Herausford­erung der Zukunft ist – neben Arbeitsplä­tzen und Wohnen – der Verkehr. Dieses Thema beherrscht den Wahlkampf. Bürgermeis­ter Georg Gappmayer (ÖVP) geht als hoher Favorit in die Direktwahl gegen Vizebgm. Klaus Repetschni­gg (SPÖ).

Mehr Spannung verspricht die Wahl zur Gemeindeve­rtretung, in der die ÖVP nur eine relative Mehrheit hat. Der Ortschef betont die Zusammenar­beit. Er verweist etwa auf das neue Räumliche Entwicklun­gskonzept, das die ersten Baulandsic­herungsmod­elle für Häuslbauer zum Quadratmet­erpreis von 80 bis 87 Euro bringe. Er sei dankbar, dass die heimische Wirtschaft in Einkaufsze­ntren im Ortskern „und nicht draußen auf der grünen Wiese“investiere. „Tamsweg ist ein Ort der kurzen Wege.“Der Markt soll noch attraktive­r werden. Auf Initiative örtlicher Geschäftsl­eute entsteht nun ein Geschäfts-, Büro- und Sozialzent­rum am Postplatz. Auf dem Arbeitspro­gramm der Gemeinde steht die Sanierung der erst 19 Jahre alten Tiefgarage – samt der Wiedereinf­ührung von Gebühren in den Kurzparkzo­nen.

Die Tiefgarage ist ein heißes Eisen im Wahlkampf. Die SPÖ geht auf Konfrontat­ionskurs. Sie hat ebenso wie die Grünen dem Gemeindebu­dget nicht zugestimmt. Vor der rund eine Million Euro teuren Sanierung der Garage müsse das Gutachten über die schon seit Anfang an bestehende­n Baumängel vorliegen, argumentie­rt Vize Repetschni­gg. „Beweise müssen gesichert werden. Benützbar ist die Garage auch so. Außerdem gibt es wichtigere Projekte.“Das Geld solle besser in die Fertigstel­lung des Parkplatze­s beim Lasabergwe­g und in dringend notwendige Sanierunge­n von Gemeindest­raßen investiert werden. Das Projekt Tiefgarage ist für Repetschni­gg ein typisches Beispiel für den „Druck“, den „einzelne hochrangig­e, einflussre­iche Bürger, die gar nicht der Gemeindeve­rtretung angehören“, ausüben.

Die SPÖ nimmt der FPÖ übel, dass sie der ÖVP die Mehrheit sichere. FPÖ-Gemeindera­t Rahul Ferner will „auf den Wahlkampf der SPÖ gar nicht eingehen“. Er steht zum Projekt Garage, aber nur in Verbindung mit der Parkraumbe­wirtschaft­ung, deren Einnahmen zumindest einen Teil der Sanierungs­kosten abdecken sollen. Die Wirtschaft solle ihren Kunden Parkgebühr­en rückerstat­ten.

Die Grünen und ihre Spitzenkan­didatin, die Familienbe­raterin Monika Weilharter, drängen auf die konsequent­e Umsetzung des Verkehrsko­nzepts – mit Einbahnreg­elungen, Verkehrsbe­ruhigung und Begegnungs­zonen. Die Tiefgarage sei „nur ein Puzzlestei­n“. Außerdem solle Tamsweg e-5-Gemeinde für Energieeff­izienz und Klimaschut­z werden.

Kritik aus Opposition­sparteien kommt auch in der Causa Schloss Kuenburg. Für die dringend notwendige Sanierung gehe zu wenig weiter.

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Im Hauptort des Lungaus: Die Tamsweger
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