Salzburger Nachrichten

Brücke unter Schutt gefunden

Unter demmeterho­hen Geröll einer Mure wurde die Brücke ins Obersulzba­chtal wieder gefunden. Sie war noch an Ort und Stelle, aber der Bach darunter war weg.

- ANTON KAINDL NEUKIRCHEN.

Bei den sintflutar­tige Regenfälle­n am 31. Juli ging vom Sattelkar im Obersulzba­chtal beiNeukirc­hen eine gewaltige Mure ab. 150.000Kubikme­ter Geröll wälzten sich ins Tal und türmten sich 15Meter hoch auf.

DieMure verschluck­te auch eine Brücke. Der hintere Teil des Tales mit der Postalm und dem Einstieg zur Kürsingerh­ütte war nicht mehr erreichbar. Die Brücke war erst 2006 errichtet worden. Damals musste man wegen der dauernden Felsstürze vom Sattelkar die Straße auf der Ostseite des Baches zum Teil aufge- ben und verlegte 740 Meter auf die andere Bachseite. Das reichte diesesMal nicht aus.

Aber die Brücke war offensicht­lich gut gebaut. „Wir haben sie unter etlichen Metern Schutt wieder gefunden“, sagt Gebhard Neumayr, Leiter der Wildbachun­d Lawinenver­bauung (WLV) im Pinzgau. „Siewar etwas verbogen, stand aber noch an Ort und Stelle.“Was nicht mehr da war, war der Bach, den sie querte. Der wurde von derMure an denWestran­d des Tales gedrängt.

Mitarbeite­r der WLV haben den Bach wieder unter der Brücke durchgelei­tet und die Straße mit einem Damm gegen weitere Fels- stürze vom Sattelkar gesichert. „Bei Regen stürzen noch immer zimmergroß­e Felsen herab“, sagt Neumayr.

Durch diese provisoris­che Maßnahmen können die Almleute wieder zur Postalm fahren. In der Zwischenze­it wird aber bereits daran gearbeitet, 800 weitere Meter Straße auf die andere Bachseite zu verlegen, um langfristi­g einen sicheren Zugang zu garantiere­n. Die Straße soll noch vor dem Wintereinb­ruch fertig werden. Zum Abschluss der Arbeiten wird die ausgegrabe­ne Brücke versetzt.

Auch für Wanderer ist das Tal wieder offen. Sie können wie frü- her wieder bis Hopffeld fahren.

„Die Region ist zusammenge­standen und hat ein kleinesWun­der vollbracht“, sagt Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). „Es wurde Unvorstell­bares geleistet. Unter der Leitung von Gebhard Neumayr und Katastroph­enreferent Hannes Schernthan­er wurden 300.000 Kubikmeter Geschiebem­aterial aus dem Bachbett entfernt, damit es nicht beim nächsten Hochwasser wieder in Bewegung gerät. Das entspricht 30.000 Lkw-Fuhren. Wir werden für dieseMaßna­hmenrund eine Million Euro aus dem Katastroph­enfonds benötigen.“

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BILD: SN/POSTALM Die ausgegrabe­ne Brücke. Das Tal ist für Wanderer wieder offen.

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