Brücke unter Schutt gefunden
Unter demmeterhohen Geröll einer Mure wurde die Brücke ins Obersulzbachtal wieder gefunden. Sie war noch an Ort und Stelle, aber der Bach darunter war weg.
Bei den sintflutartige Regenfällen am 31. Juli ging vom Sattelkar im Obersulzbachtal beiNeukirchen eine gewaltige Mure ab. 150.000Kubikmeter Geröll wälzten sich ins Tal und türmten sich 15Meter hoch auf.
DieMure verschluckte auch eine Brücke. Der hintere Teil des Tales mit der Postalm und dem Einstieg zur Kürsingerhütte war nicht mehr erreichbar. Die Brücke war erst 2006 errichtet worden. Damals musste man wegen der dauernden Felsstürze vom Sattelkar die Straße auf der Ostseite des Baches zum Teil aufge- ben und verlegte 740 Meter auf die andere Bachseite. Das reichte diesesMal nicht aus.
Aber die Brücke war offensichtlich gut gebaut. „Wir haben sie unter etlichen Metern Schutt wieder gefunden“, sagt Gebhard Neumayr, Leiter der Wildbachund Lawinenverbauung (WLV) im Pinzgau. „Siewar etwas verbogen, stand aber noch an Ort und Stelle.“Was nicht mehr da war, war der Bach, den sie querte. Der wurde von derMure an denWestrand des Tales gedrängt.
Mitarbeiter der WLV haben den Bach wieder unter der Brücke durchgeleitet und die Straße mit einem Damm gegen weitere Fels- stürze vom Sattelkar gesichert. „Bei Regen stürzen noch immer zimmergroße Felsen herab“, sagt Neumayr.
Durch diese provisorische Maßnahmen können die Almleute wieder zur Postalm fahren. In der Zwischenzeit wird aber bereits daran gearbeitet, 800 weitere Meter Straße auf die andere Bachseite zu verlegen, um langfristig einen sicheren Zugang zu garantieren. Die Straße soll noch vor dem Wintereinbruch fertig werden. Zum Abschluss der Arbeiten wird die ausgegrabene Brücke versetzt.
Auch für Wanderer ist das Tal wieder offen. Sie können wie frü- her wieder bis Hopffeld fahren.
„Die Region ist zusammengestanden und hat ein kleinesWunder vollbracht“, sagt Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). „Es wurde Unvorstellbares geleistet. Unter der Leitung von Gebhard Neumayr und Katastrophenreferent Hannes Schernthaner wurden 300.000 Kubikmeter Geschiebematerial aus dem Bachbett entfernt, damit es nicht beim nächsten Hochwasser wieder in Bewegung gerät. Das entspricht 30.000 Lkw-Fuhren. Wir werden für dieseMaßnahmenrund eine Million Euro aus dem Katastrophenfonds benötigen.“
zum
Parkplatz