Deutscher Banker gestand Bestechung bei Hypo-Verkauf
Der frühere Chef der Bayern LB kam vor Gericht mit einer Bewährungsstrafe davon, weil er sagte, Landeshauptmann Jörg Haider bestochen zu haben. Es ging um Fußballsponsoring.
MÜNCHEN. Für die Zustimmung von Jörg Haider zum Verkauf der Mehrheit der Kärntner Hypo nahm das Management der Bayern LB auch in Kauf, dass für Fußballsponsoring 2,5 Millionen Euro abgezweigt wurden. Mit einem entsprechenden Geständnis des früheren Vorstandsvorsitzenden Werner Schmidt endete am Montag in München der Strafprozess um den Hypo-Kauf. Zuvor hatten sich Schmidt und seine Verteidiger mit der Staatsanwaltschaft und dem Gericht auf eine Bewährungsstrafe sowie die Zahlung einer Geldauflage verständigt. Schmidt erhielt 18 Monate bedingt und muss 100.000 Euro an den Freistaat Bayern zahlen. DerVorwurf derUntreue durch den womöglich überteuerten Kauf der Hypo um 1,6 Mrd. Euro im Jahr 2007 ist damit vomTisch.
Gegen weitere sieben Ex-Banker wurden die Strafverfahren eingestellt, sie mussten zwischen 5000 und 50.000 Euro zahlen.
Die Rechtsstreitigkeiten um die inzwischen vor der Abwicklung stehendeHypo sind noch langnicht beendet. Einerseits fordern die Bayern von Ex-Vorständen Schadenersatz. In Österreich wird in den nächsten Monaten ein Urteil erwartet, ob die Bayern von der Hypo-Mitarbeiterstiftung übers Ohr gehauenwurden. Vor derNotverstaatlichung 2009 erhielt die Hypo aus Bayern Kredite in Milliardenhöhe. Seit Ende 2013 zahlt Österreich nichts mehr zurück, daher klagte die BayernLB. Außerdem focht sie das Gesetz über den Hypo-Schuldenschnitt, der die Bayern 800 Mill. Euro kostet, beim Verfassungsgerichtshof an.