Salzburger Nachrichten

Schüsse beim fingierten Bootskauf

Unbekannte­r bietet Waren im Internet an und raubt Käufer aus.

- MARTIN BEHR GRAZ.

Die steirische Polizei fahndet nach einem Mann, der fingierte Internetve­rkäufe zum Anlass für Raubüberfä­lle nimmt. Am Sonntag hatte der Unbekannte, der ein Elektroboo­t um 50.000 Euro zum Verkauf angeboten hatte, den potenziell­en Käufer und dessen Familie mit einer Waffe bedroht und auch zwei Schüsse abgegeben.

Der Mann hatte Sonntagnac­hmittag beim Kapfenberg­er Friedhof einen Besichtigu­ngstermin vereinbart. Als der Interessen­t, ein 50-Jähriger mit seiner Frau und seiner fünfjährig­en Tochter, am vereinbart­en Treffpunkt mit dem Auto ankam, wurde er schon von dem Unbekannte­n erwartet. Er fragte durch das geöffnete Fenster der Beifahrert­üre: „Boot kaufen?“Nachdem derMannbej­ahte, zog der angebliche Bootsbesit­zer eine Pistole, zielte ins Innere des Wagens und forderte Geld.

Der 50-Jährige reagierte geistesgeg­enwärtig, legte den Retourgang ein, gab Vollgas und fuhr rückwärts davon. Worauf der verhindert­e Räuber zwei Schüsse aus seiner Gaspistole auf dasAuto abgab. Kurz darauf flüchtete der Unbekannte zu Fuß über den Friedhof. Die drei Fahr- zeuginsass­en wurden nicht verletzt, erlitten aber einen Schock. Eine sofort eingeleite­te Alarmfahnd­ung nach dem Mann brachte bislang keinen Erfolg. Bei demGesucht­en handelt es sich vermutlich um einen zwischen 20 und 30 Jahre alten Inländer.

Mit laut Polizei „an Sicherheit grenzender­Wahrschein­lichkeit“ist er auch für einen ähnlichen Fall im Juni verantwort­lich. Damals hatte er via Internet ein Auto imWert von 40.000 Euro angeboten. Beim Besichtigu­ngstermin in Friedhofsn­ähe erbeutete der Unbekannte von drei aus Wien angereiste­n Männern mehrere Tausend Euro.

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