Schüsse beim fingierten Bootskauf
Unbekannter bietet Waren im Internet an und raubt Käufer aus.
Die steirische Polizei fahndet nach einem Mann, der fingierte Internetverkäufe zum Anlass für Raubüberfälle nimmt. Am Sonntag hatte der Unbekannte, der ein Elektroboot um 50.000 Euro zum Verkauf angeboten hatte, den potenziellen Käufer und dessen Familie mit einer Waffe bedroht und auch zwei Schüsse abgegeben.
Der Mann hatte Sonntagnachmittag beim Kapfenberger Friedhof einen Besichtigungstermin vereinbart. Als der Interessent, ein 50-Jähriger mit seiner Frau und seiner fünfjährigen Tochter, am vereinbarten Treffpunkt mit dem Auto ankam, wurde er schon von dem Unbekannten erwartet. Er fragte durch das geöffnete Fenster der Beifahrertüre: „Boot kaufen?“Nachdem derMannbejahte, zog der angebliche Bootsbesitzer eine Pistole, zielte ins Innere des Wagens und forderte Geld.
Der 50-Jährige reagierte geistesgegenwärtig, legte den Retourgang ein, gab Vollgas und fuhr rückwärts davon. Worauf der verhinderte Räuber zwei Schüsse aus seiner Gaspistole auf dasAuto abgab. Kurz darauf flüchtete der Unbekannte zu Fuß über den Friedhof. Die drei Fahr- zeuginsassen wurden nicht verletzt, erlitten aber einen Schock. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung nach dem Mann brachte bislang keinen Erfolg. Bei demGesuchten handelt es sich vermutlich um einen zwischen 20 und 30 Jahre alten Inländer.
Mit laut Polizei „an Sicherheit grenzenderWahrscheinlichkeit“ist er auch für einen ähnlichen Fall im Juni verantwortlich. Damals hatte er via Internet ein Auto imWert von 40.000 Euro angeboten. Beim Besichtigungstermin in Friedhofsnähe erbeutete der Unbekannte von drei aus Wien angereisten Männern mehrere Tausend Euro.