Salzburger Nachrichten

Gericht urteilt zu Fall Assange

Es geht um den Haftbefehl gegen den WikiLeaks-Mann.

- STOCKHOLM. SN, APA

Das Hofgericht in Stockholm musste bis Montag um Mitternach­t eine Entscheidu­ng treffen, ob das Verfahren gegen den australisc­hen WikiLeaks-Gründer Julian Assange wegen diverser, ihm angelastet­er Sexualdeli­kte weitergeht oder nicht. Bis zum Redaktions­schluss dieser Ausgabe war eine Entscheidu­ng noch nicht ergangen.

Vorerst war unklar, wann genau sich das Gericht äußern wird. Die Veröffentl­ichung sollte über die Homepage des Hofgericht­s geschehen. Sollte das Verfahren fortgesetz­t werden, womit gerechnet wird, dürfte sich die endgültige Entscheidu­ng bis ins Frühjahr 2015 hinein ziehen. Gegen Assange liegt ein in Schweden ausgestell­ter Internatio­naler Haftbefehl wegen des Vorwurfs von in Schweden begangenen Sexualdeli­kten vor. Assange bezeichnet die Vorwürfe als politisch motiviert.

Der WikiLeaks-Gründer versteckt sich seit 2012 in der Botschaft Ecuadors in London, um einer Auslieferu­ng zur Einvernahm­e nach Schweden zu entgehen. Assange fürchtet, von Schwedenwe­iter an dieUSAausg­eliefert zu werden. Dort könnte ihm ein Prozess wegen Geheimnisv­errats drohen, weil er auf seiner Website WikiLeaks Hunderte vertraulic­he US-Dokumente zu den Kriegen im Irak und in Afghanista­n veröffentl­ichte. Zieht Schweden den Haftbefehl zurück, könnte er die Botschaft unbehellig­t verlassen.

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