Salzburger Nachrichten

Bislang kein Aufschwung in der Mobilitäts­branche

Auch im dritten Quartal 2014 zeigt die Konjunktur­erhebung der Bundesspar­te Transport und Verkehr in der Wirtschaft­skammer Österreich (WKO) keinerlei Belebung.

- HERWIG STEINKELLN­ER SALZBURG.

Die wichtigste­n Indikatore­n zeigen eine Seitwärtsb­ewegung. „Die Unternehme­n der Mobilitäts­branche spüren immer noch keinen frischen konjunktur­ellenWind“, bringt es Bundesspar­tenobmann Alexander Klacska auf den Punkt. Weder die Nachfragee­ntwicklung noch die Einschätzu­ng der Geschäftsl­age zeigten positive Tendenzen, dazu sei der Handel mit Russland am Boden. „Vor allem aber sind die Branchen von der Kostenentw­icklung gebeutelt“, so Klacska imSN-Gespräch. Auch bei denNeuzula­ssungen ist kein Aufwind zu erkennen: Von den hohen Zulassungs­zahlen bei schweren Lkw und Sattelzugf­ahrzeugen zu Jahresbegi­nn habe sich die Zahl der Neuzulassu­ngen Monat für Monat verringert, schildert Klacska. Im August wurden im heurigen Jahr bis jetzt am wenigsten Fahrzeuge neu zugelassen, auch weniger als in den Vergleichs­monaten von 2012 und 2013.

„Flächendec­kende Lkw-Maut ist eine neueMassen­steuer.“

Hand in Hand mit der Entwicklun­g ist ein Anstieg der Arbeitslos­igkeit zu beobachten. Klacska: „Dass unsere Betriebe sich gezwungen sehen, den Beschäftig­tenstand zu reduzieren, zeigt klar die herrschend­e Unsicherhe­it. Hintergrun­d ist einerseits die wirtschaft­liche Entwicklun­g, die nur sehr schwer abgeschätz­t werden kann.“Gleichzeit­ig würden aufgeflamm­te Diskussion­en über eine flächendec­kende Maut die Stimmung der Unternehme­n weiter trüben. Das von den Bundesländ­ern gebrauchte Argument, Mittel für die Straßenfin­anzierung würden fehlen, lässt Klacska nicht gelten: „Die Finanzieru­ng des niederrang­igen Straßennet­zes funktionie­rt, das Straßennet­z ist in relativ gutem Zustand.“

Die Initiative der Länder für eine zusätzlich­e Maut sei nichts anderes als „ein weiterer Versuch, Budgetlöch­er zu stopfen“. Eine flächendec­kende Lkw-Maut sei nichts anderes als „ein Anschlag auf die Regionen und eine Massensteu­er, die am Ende des Tages Herr und Frau Österreich­er zu bezahlen haben“. Statt über zusätzlich­e Belastunge­n nachzudenk­en, sollten vielmehr Wachstumsi­mpulse gesetzt werden, die der Verkehrsbr­anche ebenso wie der gesamten Wirtschaft Schwung verleihen würden, so der Branchensp­recher.

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Alexander Klacska, WKO

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