Stadträtin wird ohne Publikum entmachtet
Barbara Unterkofler ist für das Hallenbad nicht mehr zuständig. Vor dem Beschluss schickte der Bürgermeister sämtliche Zuhörer vor die Tür.
Das Drama um das Salzburger Hallenbad ist um einen weiteren Akt reicher. Am Montag um 14 Uhr beschloss der Stadtsenat, dass die Baustadträtin für Salzburgs wichtigstes Bauprojekt nicht mehr zuständig ist. Der Stadtsenat tat dies mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und Bürgerliste. Und er tat es hinter verschlossenen Türen.
Wie berichtet, werfen Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), Bgm.-Stv. Harald Preuner (ÖVP) und Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) ihrer Regierungskollegin von denNeos „Vertrauensbruch“vor. Barbara Unterkofler habe sich öffentlich gegen Standort und Entwurf des neuen Hallenbads gestellt und damit gegen das Parteienübereinkommen gehandelt.
Unterkofler hatte ihre Verteidigungsrede im Stadtsenat gerade begonnen und dabei auch die vergangene Jurysitzung angesprochen. Die aberunterliege – so der Bürgermeister – der Verschwiegenheit. Und damit der „Nicht-Öffentlichkeit“, woraufhin der Stadtchef die anwesenden Schaulustigen, Beamten, Parteifunktionäre und Journalisten aus dem Saal komplimentierte.
Unter sich beschloss die rotschwarz-grüne Mehrheit, dass die Salzburger Immobiliengesellschaft (SIG) nun nicht mehr im Bauressort angesiedelt ist, sondern beim Bürgermeister selbst. Unterkofler konnte ihre Rede halten, fand aber keine Unterstützer. FPÖ-Klubchef Andreas Schöppl verließ vor der Abstimmung den Saal.