Fenninger siegt dank sensationellen Slaloms
Anna Fenninger feiert ihren ersten Weltcupsieg in der Kombination und rückt vor dem heutigen Super G Tina Maze auf 64 Punkte nahe.
Das war wohl ihr bisher am wenigsten erwarteter Sieg. Erstmals in ihrer Karriere hat Anna Fenninger im Weltcup eine alpine Kombination gewonnen. Die Weltmeisterin von 2011 in dieser Disziplin setzte sich am Sonntag sensationell in einem schwierigen Bewerb in Bansko nach Bestzeit im Super G und achtbester Slalomleistung mit 0,39 Sekunden Vorsprung auf die Slowenin Tina Maze und 1,06 auf Landsfrau Kathrin Zettel durch.
Für Fenninger war es der elfte Weltcupsieg ihrer Karriere, der dritte in dieser Saison nach den Riesentorläufen in Sölden und Maribor. Im Gesamtweltcup machte sie weitere zwanzig Punkte auf Maze gut und liegt nur noch 64 Zähler hinter der für die Kombi topfavorisierten Weltmeisterin. Die nach dem Super G hinter Fenninger und Maze drittplatzierte Nicole Hosp, WM-Silbermedaillengewinnerin in Beaver Creek, schied im Slalom aus.
„Ich bin extrem stolz. Ich habe ein Déjà-vu-Erlebnis von Garmisch, wo ich auch einen guten Slalom gefahren bin. Dass ich das mit der Führung so runterbringe, habe ich mir nicht gedacht. Ich habe geglaubt, dass die Piste nachlässt, aber sie hat gut gehalten, deswegen war es möglich. Ich freue mich extrem“, sagte Fenninger, die in der Kombi im Weltcup zuvor noch nie auf dem Podest gestanden war. Sie bestreitet seit Jahren keine Spezialslaloms mehr und trainiert nur noch für die Kombi. Auch schon bei der WM hatte Fenninger eine gute Slalomleistung gezeigt, wurde am Ende hinter Maze, Hosp und Michaela Kirchgasser Vierte.
Dass sie ihren Rückstand im Gesamtweltcup sogar verringert hat, fand sie „cool“. Sie habe geglaubt, dass Maze davonziehen werde. „Schaut aus, als ob ich sehr stark im Kopf wäre, ich selbst kann das nicht so wahrnehmen, weil ich zu sehr darauf fokussiert bin, was ich zu tun habe.“Nach dem Doppelausfall bei ihren Heimrennen in Maribor meldete sich Maze immerhin auf dem Podest zurück. Kirchgasser landete auf dem achten Rang (1,94).
Nach dem Super G, der mit eineinhalb Stunden Verspätung gestartet und wegen Nebels mehrmals unterbrochen worden war, schüttelten zahlreiche Läuferinnen im Ziel den Kopf. Fenninger wurde „während der Fahrt überrascht, wie schlecht es tatsächlich ist“. Im Slalom nicht mehr mit dabei war Lindsey Vonn, die als 24. nach dem Super G 2,57 Sekunden Rückstand hatte. Die US-Amerikanerin sprach von „zu gefährlich“. Sie nannte es einen „Witz“und übte harte Kritik an FIS-Renndirektor Atle Skårdal.
Die Super G am Freitag und Samstag konnten wegen Nebels nicht durchgeführt werden. Heute, Montag (10 Uhr/live ORF eins), folgt ein weiterer Versuch.