Salzburger Nachrichten

Auf vier Pfoten ans Krankenbet­t

Eine deutsche Uni-Klinik erlaubt Haustiere auf ihrer Palliativs­tation.

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Hund und Herrchen gemeinsam im Krankenzim­mer: Das ist oft noch die Ausnahme. Viele Krankenhäu­ser wollen aus Hygienegrü­nden keine Haustiere von Patienten aufnehmen. Anders verfährt das Universitä­tsklinikum Göttingen in Niedersach­sen. Hier dürfen Patienten der Palliativs­tation ihre geliebten Vierbeiner mitnehmen. „Es ist eine tolle Möglichkei­t, die Liebsten – und dazu gehören auch Tiere – um sich zu haben“, sagt Friedemann Nauck, Direktor der Klinik für Palliativm­edizin.

Wahllos durch das Krankenhau­s flitzen dürfen die Vierbeiner in Göttingen jedoch nicht. Die Krankenzim­mer auf der Palliativs­tation haben direkte Zugänge über Terrassen, wie Nauck erklärt. So können die Erkrankten Kontakt zu ihren Lieblingen pflegen, ohne andere zu stören. Voraussetz­ung für den ungewöhnli­chen Besuch ist, dass die Tiere gesund sind und bisher mit dem Patienten zusammenge­lebt haben.

In anderen Krankenhäu­sern sind Vierbeiner nicht erwünscht. „In unserem Krankenhau­s ist das Mitbringen von Haustieren nach Hygienevor­schriften im Sinne der Patientens­icherheit gänzlich untersagt. Ausnahmen bilden ausgebilde­te Begleithun­de“, erklärt etwa Thomas Helmke, Sprecher des Klinikums Wolfsburg.

In Israel hatten Medien kürzlich von einer Hündin berichtet, die sich so stark gegen eine Trennung von ihrem kranken Herrchen gewehrt hatte, dass sie mit ihm im Spital aufgenomme­n wurde. Die langhaarig­e Mischlings­hündin darf sogar im Krankenbet­t liegen.

Grundsätzl­ich sind Tiere in deutschen Krankenzim­mern verboten. Die Krankenhau­sgesellsch­aft Niedersach­sen rät, sie im Einzelfall zuzulassen, „wenn es die medizinisc­he Behandlung

zulässt“.

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SN, dpa BILD: SN/WAVEBREAKM­EDIAMICRO - FOTOLIA

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