Apples erste Uhr kommt im April
Die Apple Watch kann das, was erwartet wurde. Sie kostet aber mehr.
SAN FRANCISCO. Selten war vor einer Produktpräsentation von Apple dermaßen klar, was der Weltöffentlichkeit vorgestellt werden wird. Dennoch war selten ein AppleEvent dermaßen mit Spannung erwartet worden wie jenes am gestrigen Montagabend. Erstmals seit dem Tod von Gründer Steve Jobs 2011 wagte der IT-Riese den Schritt in eine neue Produktkategorie: Apple hob seine allererste Computeruhr aus der Taufe.
Die Apple Watch wird in ausgewählten Ländern am 24. April auf den Markt kommen, darunter die USA und Deutschland. Ein Termin für die Markteinführung in Österreich war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Günstig wird die Smartwatch aber nirgends zu haben sein: Die billigste der drei Ausführungen, die sogenannte Watch Sport aus Aluminium, startet in Europa bei einem Preis von 399 Euro. Die erste Luxusvariante in Edelstahl kostet hingegen bereits 649 Euro. Und die teuerste der drei Uhren, eine Ausgabe mit einem Gehäuse aus 18-karätigem Gold, ist nicht unter beinahe unverschämten 11.000 Euro zu haben.
Doch was kann die erste Uhr aus dem Hause Apple? Die Smartwatch, die 18 Stunden am Stück laufen soll, wird über Touchscreen und zwei Knöpfe gesteuert. Zudem können bestimmte Funktionen über Sprachsteuerung ausgelöst werden. Da die Uhr keinen eigenen Internetzugang hat, muss sie sich in Reichweite des iPhone befinden: Über das Apple-eigene Handy bzw. die dazugehörige App holt sie sich die wichtigsten Infos. Der Nutzer kann auf diese Weise per Uhr Anrufe beantworten oder SMS sowie E-Mails lesen. Auch die aktuellen Termine oder Twitter-Nachrichten können direkt eingesehen werden.
Die Smartwatch soll zudem ein „persönlicher Trainer am Handgelenk“sein, wie es Apple-Boss Tim Cook bei der Präsentation zusammenfasste. Der Nutzer kann körpereigene Fitness-Informationen, wie die Herzfrequenz, abrufen. Am Ende der Woche bekommt er eine Zusammenfassung, etwa über die Kilometer, die er in den vergangenen Tagen gelaufen ist. Gleichzeitig wird er dazu aufgefordert, neue Ziele anzusteuern.
Dazu kommen mehrere technische Spielereien: Per Watch kann man etwa das vernetzte Garagentor öffnen oder das Hotelzimmer entsperren – die Zimmerkarte wird unnötig. Auch der firmeneigene Bezahldienst „Apple Pay“funktioniert über die Smartwatch. Somit soll die Uhr die Kreditkarte ersetzen. Der Service wird aktuell jedoch nur in den USA angeboten: Der Marktstart von „Apple Pay“in Europa lässt weiter auf sich warten.