Salzburger Nachrichten

Autobranch­e will neuerliche Steuererhö­hung verhindern

- Mg

Noch ist unklar, was die geplante Steuerrefo­rm bringen wird. Die Autobranch­e ist allerdings bereits höchst alarmiert und steigt gegen Überlegung­en für neuerliche Steuererhö­hungen für Autofahrer vorsorglic­h auf die Barrikaden. „Jede weitere Belastung ist kontraprod­uktiv“, sagt der Sprecher der heimischen Autoimport­eure, Felix Clary. Gerade die diskutiert­e Verschärfu­ng der Steuerrege­ln für privat genutzte Dienstwage­n schade nicht einigen Generaldir­ektoren und Geschäftsf­ührern, sondern 300.000 Dienstnehm­ern, die diese Fahrzeuge für den Job brauchten. In der Folge würden viele auf kleinere, ältere Gebrauchtw­agen umsteigen, erwartet Clary. Daher würden weniger neue Firmenauto­s gekauft und somit die Klimabilan­z und letztlich auch die Steuereinn­ahmen schlechter ausfallen.

Eine neuerliche Erhöhung des Sachbezugs für Dienstauto­s treffe auch die für Österreich enorm wichtige Automobilb­ranche, sagte BMW-Austria-Geschäftsf­ührer Klaus Egloff. 2014 seien wegen der Erhöhung der Normverbra­uchsabgabe (NoVA) und der motorbezog­enen Versicheru­ngssteuer die Pkw-Neuzulassu­ngen in Österreich entgegen dem europäisch­en Trend zum dritten Mal in Folge gesunken, konkret um fünf Prozent. „Wenn der gesamte Kuchen am Ende kleiner wird, ist das unintellig­ent“, sagt Egloff.

Tatsächlic­h hat etwa die NoVA dem Fiskus 2014 trotz Anhebung im März nur 340 Mill. Euro gebracht – um 80 Mill. Euro weniger als budgetiert und 20 Mill. weniger als 2013.

ÖAMTC-Chef Oliver Schmerold rechnet bei einer Anhebung der Mineralöls­teuer (MöSt) mit ähnlichen Folgen für das Budget, weil der Tanktouris­mus – rund ein Viertel des verkauften Treibstoff­s – wegfalle. Sollte nur die MöSt auf Diesel angehoben werden, trete der Effekt „erst recht“ein. ARBÖ-Sprecher Gerald Kumnig rechnet vor, dass von 2004 bis 2014 die Steuern und Abgaben zehn Mal erhöht wurden.

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BILD: SN/EUROLUFTBI­LD.DE / EUROLUFTBI­LD / Viele Firmenauto­s werden auch privat genutzt.

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