Politik und Industrie wollen Brücken bauen
Landesregierung und Industriellenvereinigung haben am Montag das – seit 2005 – dritte industriepolitische Abkommen unterzeichnet. Damit soll der Wirtschaftsmotor wieder angekurbelt werden. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) betont, dass man ein „entwicklungsfreudiges Klima für die Industrie“schaffen wolle. Der Präsident der Industriellenvereinigung, Rudolf Zrost, bezeichnete das Abkommen als „positives Signal der Wertschätzung in wirtschaftlich turbulenten Zeiten“. 56.000 Beschäftige zählt die Salzburger Industrie.
Aber was soll sich mit dem Abkommen konkret ändern? Um den Industriestandort wieder auf Vordermann zu bringen, sei ein Bündel an Maßnahmen – von der Bildung bis zur Forschung und Infrastruktur – vereinbart worden, berichtet Zrost. Er wünscht sich beispielsweise neue Brücken über die Salzach nach Freilassing. Denn mit einer stärkeren Vernetzung mit Bayern schaffe man es, das Wirtschaftswachstum um ein zusätzliches Prozent anzukurbeln. „Bayern und Salzburg würden davon profitieren. Ich würde mir hier viele Brücken wünschen. Für die Wirtschaftsleistung ist eine gute Erreichbarkeit enorm wichtig.“Derzeit sei die Konjunkturlage nämlich trist – man gehe von unter 0,8 Prozent Wachstum aus. Deutschland habe Österreich hier längst überholt.
Zrost übt aber auch Kritik an langen Genehmigungsverfahren. Hier müsse man die Komplexität wieder verringern. „Mit dem Bau der 380kV-Leitung würden 600 Mill. Euro investiert werden. Aber bei diesem Verfahren doktern wir seit Jahren herum.“Auch lang gehegte und längst genehmigte Kraftwerksprojekte – wie beispielsweise in Gries im Pinzgau – sollen endlich umgesetzt werden.