Eine Frau gibt 1500 Polizisten den Feinschliff für den Einsatzalltag
In Stegenwald bei Werfen verfügt Salzburgs Polizei über ein österreichweit einzigartiges Ausbildungszentrum. Für die verpflichtenden Kurse trägt eine 36-Jährige die Hauptverantwortung. Daten & Fakten Polizeieinsatztrainingszentrum Stegenwald
August 2013 offiziell in Betrieb, die Errichtungskosten betrugen 1,9 Millionen Euro. Das Innenministerium mietet die Anlage um 8000 Euro pro Monat, der Vertrag läuft 20 Jahre.
In Stegenwald trainiert die Polizei unter anderem Nahkampfsituationen. In einem modernen Schießkeller kann auch mit Farbmunition und Bildschirm geübt werden. WERFEN. Für die Salzburger Polizei hat der Werfener Ortsteil Stegenwald eine strategisch herausragende Bedeutung. Stegenwald ist von zwei Dritteln aller Polizeidienststellen innerhalb von 45 Minuten erreichbar. Stegenwald liegt an der Tauernautobahn und Stegenwald liegt fernab großer Siedlungen.
Das weiß auch die Jägerschaft, die dort ein modernes Jagdzentrum unterhält. Daneben befindet sich auch ein FahrsicherheitsTrainingsgelände.
Und seit 1. August 2013 trainiert die Polizei in Stegenwald für den Einsatzalltag: Schießtraining, Nahkampf, die Anwendung der Elektrowaffe Taser, Einsatztaktiken und vieles mehr.
Die Polizei verfügt in Salzburg über insgesamt 44 Einsatztrainer, von denen 42 bei diversen Dienststellen tätig sind. An der Spitze der Polizeitrainer steht die 36-jährige Margit Lusznig, Dienstgrad „Kontrollinspektorin“, Funktionsbezeichnung „Landeseinsatztrainerin“. Seit 1998 steht die Salzburgerin im Polizeidienst, seit zwölf Jahren ist sie dort als Einsatztrainerin tätig.
Sie ist unter anderem dafür verantwortlich, dass in der Anlage in Stegenwald fast täglich reger Betrieb herrscht.
Denn nicht nur die Polizeischüler aus Großgmain sind in regelmäßigen Abständen im Pongau zu Gast, auch die 1500 Damen und Herren im regulären Polizeidienst sind dazu verpflichtet, jährlich 21 Stunden in ihre Ausbildung zu investieren. Margit Lusznig und ihre Kollegen erstellen dafür die Terminvorschläge.
Margit Lusznig war im Jahr 2000 noch eine sehr junge Polizistin, als im Wiener Innenministerium die Köpfe rauchten. Da-
„ Wir können hier alles unter einem Dach trainieren.“
mals hatte es Vorfälle mit tödlichen Schusswaffeneinsätzen gegeben. Das Ministerium überarbeitete das Ausbildungsprogramm für seine Beamten, ein Resultat davon ist das Einsatztrainingszentrum in Stegenwald. Margit Lusznig sagt: „Solche Zentren sollen in jedem Bundesland errichtet werden. In Salzburg sind wir da ein wenig Vorreiter. Wir können hier alles quasi unter einem Dach trainieren. Deshalb haben wir auch schon Besuch von Kollegen aus dem Ausland gehabt.“