Naturbestattungen sind praktisch und beliebt
Immer mehr Bundesländer erlauben die letzte Ruhestätte in Wäldern und auf Wiesen.
Elisabeth Zadrobilek führt schon seit 2008 Naturbestattungen in Niederösterreich durch. Bisher musste die Geschäftsführerin der NaturbestattungsGmbH aber jedes Mal eine eigene Bewilligung beim Bürgermeister dafür einholen. Daran wird sich für sie durch die geplante Novelle des niederösterreichischen Bestattungsgesetzes wohl nichts ändern. Der zuständige Landesrat Maurice Androsch (SPÖ) spricht von einer „Klarstellung“. „Bisher hat es keine gesetzliche Regelung gegeben, die Beisetzungen auf Wäldern und Wasserbestattungen erlaubt“, sagt er.
Zadrobilek hätte aber gern mehr. Sie wünscht sich eine Regelung wie in der Steiermark, wo Bestattern erlaubt sei, Friedhöfe zu betreiben. „In der Steiermark muss man nicht bei jeder Naturbestattung jedes Mal zum Bürgermeister rennen“, sagt sie.
In Salzburg sei es hingegen dabei geblieben. Dort sind Naturbestattungen seit 2009 erlaubt. Vor zwei Jahren hat sich Zadrobileks Firma von der Gemeinde die Erlaubnis für Beisetzungen auf deiner Almwiese in Werfenweng auf der Bischlinghöhe geholt. Rund 20 Naturgräber befinden sich dort bereits. „Sie haben den Vorteil, dass sich die Hinterbliebenen nach der Beisetzung nicht mehr darum kümmern müssen“, sagt sie. Das mache Naturbestattungen billiger als herkömmliche Friedhofsbeisetzungen.
Um rund 1100 Euro kann man sich in Salzburg direkt am Fuße des Untersbergs oder am nördlichen Stadtrand in Maria Plain beisetzen lassen. Insgesamt vier Wald- und Wiesenflächen bietet die 2010 gegründete Naturbestattung Paxnatura dort an. In Zukunft sollen Flächen in Wien-Umgebung, in Graz und in Linz dazukommen.
Marketingleiterin Karin Seewald kann wegen mangelnder Nachfrage nicht klagen. 1500 Verträge für eine Laufzeit von 99 Jahren habe Paxnatura bisher abgeschlossen. „Viele Interessierte suchen sich zu Lebzeiten für sich und ihre Angehörigen einen Grabplatz aus“, sagt sie.
Nach wie vor verboten ist in Österreich, sich nach dem Tod verbrennen und die Asche verstreuen zu lassen. Seewald erklärt, wieso: „Die Kirche schreibt vor, dass es einen Ort der Trauer geben muss.“