Schneechaos Ende April und elf nackte Popos
Auf den Tag genau vor 35 Jahren kehrte in Salzburg der Winter zurück.
Es schneite wie verrückt. In der Stadt Salzburg, vor allem aber in den Bezirken fiel ab 23. April 1980 massenhaft Schnee. Die SN berichteten von umgestürzten Bäumen, Verkehrschaos auf der Autobahn München–Salzburg und von akutem Heumangel. „Neuschneehöhen bis zu einem Meter verhinderten in den Gebirgsgauen den Almauftrieb“, hieß es am 25. April auf der Lokalseite. Viele Bergbauern hätten kein Heu mehr und müssten Stroh füttern.
Der heftige Wintereinbruch machte den Organisatoren des Motorrad-WM-Laufs auf dem Salzburgring einen Strich durch die Rechnung. Der „Große Preis von Österreich“erstickte im Schnee und musste abgesagt werden. Auf der Rennstrecke lag ein Meter Neuschnee, als die Jury am 25. April die Absage beschloss. Dabei hatte die Startliste ein Rennen der Rekorde versprochen. Auf dem Ring war alles vertreten, was Rang und Namen hatte. Sechs amtierende Weltmeister waren angereist. „Das Rennbüfett auf dem Salzburgring glich Donnerstag einer Skihütte. Dick vermummte Gestalten erwärmten sich bei heißem Tee, es handelte sich um Mechaniker und Helfer“, schrieben die SN.
Elf nackte Popos blitzten am Freitag, dem 10. Oktober 1980, im SN-Sportteil auf einer Karikatur von Helmut Hütter aus der Zeitung. „Salzburg grüßt Gustl“, stand daneben zu lesen. Anlass war der Bericht über das erste bevorstehende Spiel von Austria Salzburg unter dem neuen Trainer Gustl Starek im Lehener Stadion. Es war Stareks erste Trainertätigkeit. Schon als Spieler hatte er wegen diverser Eskapaden den Spitznamen „Schwarzer Gustl“verpasst bekommen.
Hütter spielte mit der Karikatur auf den Eklat um Starek am Innsbrucker Tivoli im Jahr 1970 an. Starek spielte damals bei Rapid und wurde nach einem Foul ausgeschlossen. Er ging nicht in die Kabine, sondern setzte sich auf die Betreuerbank und bekam hautnah die Beschimpfungen der Tiroler Fans mit. Verärgert lüftete er die Hose und streckte ihnen die nackte Pobacke entgegen. Es kam zum Tumult. Starek wiederholte die Aktion und wurde gesperrt.