Salzburger Nachrichten

Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit

- 2132 Hörersdorf 6250 Kundl 5110 Oberndorf 1090 Wien

Sehr geehrter Herr Perterer!

Ihr Leitartike­l vom 18. 4. bringt das Thema auf den Punkt. Als Lehrer, der seit mehr als 30 Jahren an einer BHS unterricht­et, muss ich sagen, dass man in den Medien selten so ausgewogen­e und, wie mir scheint, auch solide recherchie­rte Artikel findet.

In regelmäßig­en Abständen hat man als Lehrer das Gefühl, seine Arbeit rechtferti­gen zu müssen, um nicht als Schmarotze­r oder Minderleis­ter dazustehen.

Auf der anderen Seite kommen vonseiten unseres Dienstgebe­rs immer wieder „Reformen“, wodurch die Bezahlung für bestimmte Leistungen des Lehrers vermindert wird. Dazu kommen noch unzählige Erlässe und Verordnung­en der Schulbehör­den, die uns zusätzlich­e Arbeiten auferlegen oder die vorhandene Arbeit komplizier­ter machen. Unterstütz­ende Arbeitskrä­fte, die keine Lehrer sind, gibt es praktisch nicht.

Es ist wie bei einer Schere, die immer weiter aufgeht: Die Ansprüche der Schulbe-

Schreiben Sie uns! hörden (Ministeriu­m, Landesschu­lräte . . .) und der Lehrpläne werden immer höher geschraubt, und was in den Klassenzim­mern möglich ist, wird immer weniger.

In einem Punkt will ich Ihnen widersprec­hen. Dass die Lehrergewe­rkschaft den Fortschrit­t verhindert, kann man so nicht stehen lassen. In vielen Bereichen gibt es konstrukti­ve Zusammenar­beit zwischen Schulbehör­de und Gewerkscha­ft. Wenn es aber ums Geld geht, muss man schon einsehen, dass die Gewerkscha­ft als Arbeitnehm­ervertrete­r Verdienstk­ürzungen nicht gern hinnehmen wird (zwei Stunden mehr Unterricht käme einer Reallohnkü­rzung von zehn Prozent gleich). Bei inhaltlich­en, pädagogisc­hen oder organisato­rischen Reformen hat sich die Gewerkscha­ft noch selten quergelegt. Friedrich Wanner sorgt eigentlich die Chaosund Unruhestaa­ten mit Unmengen Waffen um Zigmilliar­den Dollar, Yen, Pfund, Euro usw.?

Und warum nehmen diese bekannten Lieferländ­er die durch ihre Waffen verursacht­en Flüchtling­sströme nicht selbst auf? Ganz einfach: Dann hätten ja die „humanitäre­n“Hilfsbetri­ebe keinen Grund mehr, dem gewöhnlich­en EU-Bürger ständig ein schlechtes Gewissen einzureden und Spenden zu kassieren. Josef R. Steinbache­r cker aus den Einnahmen der Tabaksteue­r eines Jahres nun auch noch nachgeworf­en bekommen könnte (wie erklären sich aber dann zirka 15.000 Anzeigen wegen Verstoßes gegen den ach so guten Nichtrauch­erschutz?). Österreich bleibt also der Aschenbech­er Europas, und die paar Toten mehr . . . Dr. Markus Groß unbezahlt üben werden. Dies nur als kleine Kostprobe aus unserem Alltag. Astrid Resinger,

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