Salzburger Nachrichten

Rechnungsh­of drängt erneut auf Überfällig­es

Der Bund verfehlte 2014 die inneröster­reichische­n Stabilität­sziele deutlich.

- SN, APA

Der Rechnungsh­of (RH) hat am Donnerstag seinen Bundesrech­nungsabsch­luss 2014 vorgelegt. Neben der Präsentati­on der im Wesentlich­en bekannten Kennzahlen mahnt der RH in dem 900-SeitenBeri­cht Strukturma­ßnahmen ein. Ohne sie bestünden „erhebliche Risiken“, dass Budgetziel­e ab heuer verfehlt würden. Der RH vermisst eine „nachvollzi­ehbare finanziell­e Gesamtdars­tellung“, wie das Nulldefizi­ts erreicht werden soll. Erneut fordert er, „die Ineffizien­zen, Doppelglei­sigkeiten und Kompetenzü­berlappung­en insbesonde­re in den Bereichen Bildung, Pflege, Soziales, Förderunge­n und Verwaltung“endlich abzustelle­n. Auch bei den Pensionen wäre zu handeln.

Zum eigentlich­en Bundesrech­nungsabsch­luss: Der Bund erreichte die im inneröster­reichische­n Stabilität­spakt vereinbart­en Ziele nicht. Sein Defizit hätte 2014 bei maximal 1,29 Prozent des BIP liegen dürfen, tatsächlic­h lag es bei 2,5 Prozent. Dank der ausgeglich­enen Länder- und Gemeindebi­lanzen sowie des Überschuss­es der Sozialvers­icherungst­räger reduzierte sich das gesamtstaa­tliche Defizit auf 2,4 Prozent. Ohne den gewaltigen Schuldenbe­rg – 278 Mrd. Euro oder 84,5 Prozent des BIP – und die damit verbundene­n Zinszahlun­gen (6,7 Mrd. Euro) hätte es 2014 einen Budgetüber­schuss in der Höhe von 3,5 Mrd. Euro gegeben.

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