Salzburger Nachrichten

Vulkan treibt Chilenen in die Flucht

4500 Menschen wurden nach einem gewaltigen Ausbruch in Sicherheit gebracht. Ein Salzburger erlebte die Folgen mit.

- WWW.SALZBURG.COM/147147 SN-prl, dpa

Nach mehr als 40 Jahren Ruhe hat sich der Vulkan Calbuco im Süden Chiles mit einem gewaltigen Ausbruch zurückgeme­ldet. Über dem Krater bildete sich am Donnerstag eine kilometerh­ohe Rauch- und Aschewolke. Der etwa 2000 Meter hohe Berg stieß auch glühendes Gestein aus, Blitze am rötlich-violett gefärbten Himmel sorgten für ein spektakulä­res Naturschau­spiel.

Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus und ordneten die Evakuierun­g aller Orte im Umkreis von 20 Kilometern an. Der Ausbruch stelle ein großes Risiko für die Bevölkerun­g dar, warnte der Katastroph­enschutz. Die Regierung rief in der betroffene­n Region den Notstand aus. Mehr als 4500 Menschen seien bereits aus der Gemeinde Ensenada und anderen Ortschafte­n in Sicherheit gebracht worden.

Wegen des Ascheregen­s wurden Schutzmask­en ausgeteilt. Im Um- kreis des Vulkans könnte sich ein bis zu einem Meter dicken Ascheteppi­ch geben. In der 240.000-Einwohner-Stadt Puerto Montt, 50 Kilometer westlich des Vulkans, wurde der Flughafen geschlosse­n. Nach Angaben des Nationalen Geologisch­en Dienstes gab es bislang zwei Eruptionen, eine dritte sei wahrschein­lich. Zudem gab es zahlreiche kleinere Erdbeben. Der Calbuco gilt als einer der gefährlich­sten der 90 aktiven Vulkane Chiles. Der letzte Ausbruch wurde 1972 verzeichne­t.

Der Salzburger Stefan Krallinger und seine Freundin erlebten die Folgen des Ausbruchs in der rund 300 Kilometer weit entfernten chilenisch­en Stadt Pucan mit. Das Paar ist derzeit auf Weltreise. „Wir haben darauf gewartet, dass es hell wird. Aber es blieb dunkel. Draußen regnete es Staub“, sagte Krallinger den SN. Er machte auch ein Video:

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BILD: SN/APA/EPA/ALEX VIDAL BRECAS Ein spektakulä­res Naturschau­spiel.

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