Vulkan treibt Chilenen in die Flucht
4500 Menschen wurden nach einem gewaltigen Ausbruch in Sicherheit gebracht. Ein Salzburger erlebte die Folgen mit.
Nach mehr als 40 Jahren Ruhe hat sich der Vulkan Calbuco im Süden Chiles mit einem gewaltigen Ausbruch zurückgemeldet. Über dem Krater bildete sich am Donnerstag eine kilometerhohe Rauch- und Aschewolke. Der etwa 2000 Meter hohe Berg stieß auch glühendes Gestein aus, Blitze am rötlich-violett gefärbten Himmel sorgten für ein spektakuläres Naturschauspiel.
Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus und ordneten die Evakuierung aller Orte im Umkreis von 20 Kilometern an. Der Ausbruch stelle ein großes Risiko für die Bevölkerung dar, warnte der Katastrophenschutz. Die Regierung rief in der betroffenen Region den Notstand aus. Mehr als 4500 Menschen seien bereits aus der Gemeinde Ensenada und anderen Ortschaften in Sicherheit gebracht worden.
Wegen des Ascheregens wurden Schutzmasken ausgeteilt. Im Um- kreis des Vulkans könnte sich ein bis zu einem Meter dicken Ascheteppich geben. In der 240.000-Einwohner-Stadt Puerto Montt, 50 Kilometer westlich des Vulkans, wurde der Flughafen geschlossen. Nach Angaben des Nationalen Geologischen Dienstes gab es bislang zwei Eruptionen, eine dritte sei wahrscheinlich. Zudem gab es zahlreiche kleinere Erdbeben. Der Calbuco gilt als einer der gefährlichsten der 90 aktiven Vulkane Chiles. Der letzte Ausbruch wurde 1972 verzeichnet.
Der Salzburger Stefan Krallinger und seine Freundin erlebten die Folgen des Ausbruchs in der rund 300 Kilometer weit entfernten chilenischen Stadt Pucan mit. Das Paar ist derzeit auf Weltreise. „Wir haben darauf gewartet, dass es hell wird. Aber es blieb dunkel. Draußen regnete es Staub“, sagte Krallinger den SN. Er machte auch ein Video: