Salzburger Nachrichten

Salzburg geht in Österreich am härtesten gegen Bettler vor

Beim geplanten Bettelverb­ot orientiere­n sich die Stadtpolit­iker mehr an den bayerische­n als an den anderen heimischen Städten. Das fordert auch die Polizei heraus.

- Lokalteil

Der Salzburger Stadtsenat will heute, Montag, ein Bettelverb­ot beschließe­n, das ab 2. Juni für große Teile der Innenstadt gelten soll. Insgesamt sollen von Stadt und Land 230.000 Euro für Notquartie­re für 50 Armutsmigr­anten und für Sozialarbe­it mobilisier­t werden.

Die Salzburger Stadtpolit­iker orientiere­n sich dabei vor allem an den Nachbarn in Bayern. In München, Freilassin­g und Bad Reichenhal­l bestehen totale Bettelverb­ote in den Innenstädt­en und den Fußgängerz­onen.

In Österreich geht Salzburg mit seiner Politik nun aber am härtesten gegen die Bettler vor. Dies zeigen sehr detaillier­te Erhebungen der Neos zur Situation der Bettler. Nur in Innsbruck gibt es noch ein teilweises Bettelverb­ot in der Innenstadt, zeitlich beschränkt auf besondere Märkte und Veranstalt­ungen.

Für die Polizei wird es auch nicht einfach werden, das Bettelverb­ot umzusetzen. Zuständig werden Streifenpo­lizisten sein, die in der Altstadt ihre Kontrollgä­nge machen. Nach der neuen Regelung reicht es nicht, die Bettler nur wegzuweise­n. Sie müssen auch angezeigt werden. Haben Bettler keinen Ausweis bei sich, können sie für maximal 24 Stunden zur „Identitäts­feststellu­ng“inhaftiert werden. Aufwendig wird ebenfalls die Zustellung der Strafverfü­gungen. Hat der betreffend­e Bettler keine Adresse, ist sie auch persönlich zu übergeben.

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