Meisterfeier vertagt, Soriano wieder fit
In Altach konnte Red Bull Salzburg den Titel noch nicht fixieren. Aber gegen Sturm Graz kommt Torjäger Jonatan Soriano wieder zurück.
Red Bull Salzburg muss nach dem 4:1-Sieg von Rapid gegen die Austria noch auf die Meisterfeier warten. Den nächsten Matchball gibt es am Mittwoch gegen Sturm Graz. Torjäger Jonatan Soriano ist bis dahin wieder einsatzfähig.
In seinem Wohnzimmer verfolgte Salzburg-Trainer Adi Hütter am Sonntag im TV das Wiener Derby zusammen mit seiner Frau Sabine. Auf den Gewinn des Fußballmeistertitels konnte aber noch nicht angestoßen werden. Denn Rapid, der einzige verbliebene Rivale der Bullen im Titelkampf, sorgte mit dem Sieg gegen die Austria dafür, dass die Entscheidung, wer am Ende der Bundesliga-Saison ganz oben stehen wird, noch einmal aufgeschoben wurde.
Beim 2:2 am Samstag in Altach hatte Red Bull Salzburg den ersten Matchball nicht nützen können. In Altach hätte die Hütter-Elf gewinnen müssen, um vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Vor den letzten drei Runden beträgt der Vorsprung der Bullen jetzt acht Punkte auf Rapid. Beim zweiten Matchball am Mittwoch in Graz würde dem Meister dann schon ein Remis reichen, sollte Rapid gleichzeitig in Grödig gewinnen, um praktisch als Meister festzustehen.
„Altach hat uns das Leben schwer gemacht, wir waren zu sehr in der eigenen Hälfte und hatten keine Spielkontrolle. Wir haben uns dann in Unterzahl noch zurückge- kämpft und den Ausgleich geschafft. Ich weiß nicht genau, was ich mit diesem Punkt anfangen soll, denn wir wollten hier unbedingt Meister werden“, sagte Hütter. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: In Graz will die Torfabrik der Liga endgültig für klare Verhältnisse sorgen. Dort kann Hütter auch wieder auf die Treffsicherheit von Kapitän Jonatan Soriano setzen. Der mit 30 Treffern Führende in der Torschützenliste fehlte in Altach wegen einer Sprunggelenksverletzung und zitterte auf der Tribüne mit seiner Truppe. Am Sonntag konnte der Kapitän dann schon wieder ein individuelles Lauftraining absolvieren. Bis Mittwoch sollte Soriano einsatzfähig sein.
Meisterlich präsentierten sich die Salzburger in Altach nur in der Anfangsphase, als Valon Berisha auch die Führung erzielte. In numerischer Unterzahl, nachdem Martin Hinteregger zu Unrecht ausgeschlossen worden war, zeigten die Bullen in der Schlussphase großen Kampfgeist und schnürten die Altacher ein. Belohnt wurde dieses Aufbäumen gegen die drohende Niederlage durch den Ausgleich von Marcel Sabitzer aus einem Freistoß. Zum Gewinn des Titels reichte der Treffer aber nicht. „Aber die Spiele werden weniger, wir werden es in Graz am Mittwoch klarmachen“, betonte Sabitzer. Dann kann er wieder mit seinem Partner Soriano auf Torjagd gehen. Und Salzburgs Offensivspiel wird dadurch um einiges gefährlicher werden.
Dass in der Schlussphase der Saison die Salzburger noch einmal Nerven im Titelkampf zeigen könnten, das glaubt einer der großen Routiniers im Team, Andreas Ulmer, nicht. „Wir sind schon so gefestigt, dass wir uns nicht mehr aus der Spur bringen lassen“, sagte der Oberösterreicher, der mit den Bullen bereits vier Mal den Meistertitel gefeiert hat.