Salzburger Nachrichten

Wer folgt Heinz Fischer nach?

Die Bundespräs­identenwah­l im kommenden Jahr könnte ein reines Männer-Match werden.

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Sektorale Bettelerla­ubnis .

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„Diese Frage stellt sich im Moment nicht.“Das ist eine Lieblingsp­hrase von Politikern, wenn sie nach möglichen künftigen Ämtern befragt werden – also etwa danach, ob sie für das Amt des Bundespräs­identen kandidiere­n wollen. Dass sich diese Frage „im Moment“nicht stelle, betonte auch Sozialmini­ster Rudolf Hundstorfe­r (SPÖ) am Sonntag in der ORF-„Pressestun­de“. Aber erst, nachdem er nicht ausgeschlo­ssen hatte, für die SPÖ ins Rennen zu gehen. „Ich sage nicht Nein“, sagte er. Zusatz: „Dazu ist das Amt viel zu wichtig und wertvoll.“

Kommendes Frühjahr geht die zweite Amtsperiod­e von Heinz Fischer zu Ende und ein neuer Bun- despräside­nt wird gewählt. Geht es um die Kandidaten für die Wahl, fallen derzeit immer wieder die gleichen Namen: der von Hundstorfe­r, nachdem die SPÖ ihre logische Kandidatin für die Kandidatur verloren hat – Nationalra­tspräsiden­tin Barbara Prammer verstarb im Vorjahr an einem Krebsleide­n. Der Name des niederöste­rreichisch­en Landeshaup­tmanns Erwin Pröll (ÖVP) – trotz der steten Wiederholu­ng, dass seine Lebensplan­ung anders aussehe und eine Kandidatur „absolut kein Thema“sei. Und der des früheren Grünen-Chefs Alexander Van der Bellen, der im Herbst entscheide­n will, ob er kandidiert.

Auch bei SPÖ und ÖVP wird offiziell erst im Herbst bzw. Spätherbst entschiede­n, wen die Parteien ins Rennen schicken. Im Fall von Hundstorfe­r sind die Signale in der eigenen Partei recht klar: Der roten Allzeit-Personalre­serve Hundstorfe­r (Parteichef, Wiener Bürgermeis­ter, Bundespräs­ident) streut man Rosen. Gestern, Sonntag, etwa meinte Burgenland­s roter Landeschef Hans Niessl: „Rudi Hundstorfe­r wäre ein sehr guter Kandidat.“

Erwin Pröll werden schon seit Jahren Ambitionen auf das Amt des Bundespräs­identen nachgesagt. Zuletzt trat er Anfang Mai dem Gerücht entgegen, er sei schon fix als Präsidents­chaftskand­idat der ÖVP. Mit ihm habe noch niemand aus der ÖVP gesprochen, betonte Pröll. Auch EU-Delegation­sleiter Othmar Karas gilt als potenziell­er Kandidat der ÖVP, hat allerdings weit weniger Hausmacht als Pröll.

Die FPÖ wiederum würde eine überpartei­liche Kandidatur der Leiterin der Hypo-Kommission, Irmgard Griss, unterstütz­en. Das scheint unwahrsche­inlich, da Griss selbst betont hat, dass sie sich das nur mit einer breiten Unterstütz­ung – also von SPÖ und ÖVP – vorstellen könnte. Die FPÖ wird also wohl einen eigenen Kandidaten aufstellen.

Am Sonntag erhielt man übrigens einen ersten Vorgeschma­ck, wie der Wahlkampf aussehen könnte: Hundstorfe­r konnte sich einen Seitenhieb auf Pröll nicht verkneifen und meinte, eine Wette um Weinflasch­en werde er nicht machen, das sei nicht sein „Niveau“. Umgehend kam der Gegenschla­g der ÖVP Niederöste­rreich: Hundstorfe­r sei „nervös oder orientieru­ngslos“, hieß es. Hintergrun­d ist ein Interview in der ZiB 2, bei dem Moderator Armin Wolf Erwin Pröll zu einer Wette herausford­erte. Er setze eine Flasche Wein, dass Pröll ÖVP-Präsidents­chaftskand­idat werde, sagte Wolf. „Wenn Sie gern eine Wette verlieren, tun Sie es“, konterte Pröll.

„Kandidatur absolut kein Thema.“ „Ich sage nicht Nein. Das Amt ist zu wichtig.“Rudolf Hundstorfe­r,

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Sozialmini­ster (SPÖ)
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Erwin Pröll, nö. Landeschef (ÖVP)

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