Ewige Schieberei in der Bildung
Als ich am 11. 5. um 6.30 Uhr die SN aufschlug, um mich vor der bevorstehenden Mathematik-Matura abzulenken, fiel mir sofort der Artikel „Zentralmatura nicht objektiv“ins Auge. In diesem Text sagt Werner Peschek, einer der Entwickler der Mathe-Matura, dass er glaube, die Matura werde besser ausfallen als die Probeschularbeit im Dezember, da die Schüler beim Probedurchlauf nicht motiviert gewesen seien.
Natürlich kann ich nicht im Namen eines jeden Maturanten sprechen, doch ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit der Schüler sehr wohl um ihre Note als auch um ihre schulische Zukunft bemüht ist. In der Politik ist es nicht leicht, einen Fehler einzugestehen, aber die Schuld an der katastrophalen Schularbeit auf die Lehrer und vor allem auf die „Faulheit“der Schüler zu schieben ist schlichtweg feige und falsch. Die letzten zwei Jahre meiner Schulzeit wurden vom Thema „Zentralmatura“überschattet. Als es jedoch so weit war, war ich doch jedes Mal, als ich das Matura-Aufgabenheft aufschlug, positiv überrascht; keine unschaffbaren Themenstellungen, keine Fehler in der Aufgabenstellung und eine gute Strukturierung. Auch wenn es schwer ist, den Frust, der sich zwei Jahre lang aufgestaut hat, einfach so zu vergessen, möchte ich diese Chance nut- zen und dem Bifie für seine Mühen bezüglich des guten Ablaufs der Matura danken. Schließlich sind nicht alle Schüler faul, nicht alle Lehrer sind inkompetent und nicht alle Bifie-Mitarbeiter sind ignorant gegenüber den Schülern. Deshalb muss man aufhören, aufeinander zu schimpfen und die Schuld jeweils den anderen zuzuschieben. Wenn man den Respekt und das Verständnis für das Gegenüber nicht nur lehrt, sondern auch praktiziert, sollten die nachfolgenden Jahrgänge hoffentlich einen schöneren und frustfreieren Abschluss ihrer Schulzeit haben. Pauline Navara,