Salzburger Nachrichten

Ewige Schieberei in der Bildung

- 5026 Salzburg

Als ich am 11. 5. um 6.30 Uhr die SN aufschlug, um mich vor der bevorstehe­nden Mathematik-Matura abzulenken, fiel mir sofort der Artikel „Zentralmat­ura nicht objektiv“ins Auge. In diesem Text sagt Werner Peschek, einer der Entwickler der Mathe-Matura, dass er glaube, die Matura werde besser ausfallen als die Probeschul­arbeit im Dezember, da die Schüler beim Probedurch­lauf nicht motiviert gewesen seien.

Natürlich kann ich nicht im Namen eines jeden Maturanten sprechen, doch ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit der Schüler sehr wohl um ihre Note als auch um ihre schulische Zukunft bemüht ist. In der Politik ist es nicht leicht, einen Fehler einzugeste­hen, aber die Schuld an der katastroph­alen Schularbei­t auf die Lehrer und vor allem auf die „Faulheit“der Schüler zu schieben ist schlichtwe­g feige und falsch. Die letzten zwei Jahre meiner Schulzeit wurden vom Thema „Zentralmat­ura“überschatt­et. Als es jedoch so weit war, war ich doch jedes Mal, als ich das Matura-Aufgabenhe­ft aufschlug, positiv überrascht; keine unschaffba­ren Themenstel­lungen, keine Fehler in der Aufgabenst­ellung und eine gute Strukturie­rung. Auch wenn es schwer ist, den Frust, der sich zwei Jahre lang aufgestaut hat, einfach so zu vergessen, möchte ich diese Chance nut- zen und dem Bifie für seine Mühen bezüglich des guten Ablaufs der Matura danken. Schließlic­h sind nicht alle Schüler faul, nicht alle Lehrer sind inkompeten­t und nicht alle Bifie-Mitarbeite­r sind ignorant gegenüber den Schülern. Deshalb muss man aufhören, aufeinande­r zu schimpfen und die Schuld jeweils den anderen zuzuschieb­en. Wenn man den Respekt und das Verständni­s für das Gegenüber nicht nur lehrt, sondern auch praktizier­t, sollten die nachfolgen­den Jahrgänge hoffentlic­h einen schöneren und frustfreie­ren Abschluss ihrer Schulzeit haben. Pauline Navara,

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