Marathonmann ist Experte für Mountainbikes
Der 30-jährige Bernhard Eisl aus Abersee wechselte von seiner erfolgreichen Sportkarriere ins Unternehmertum und eröffnete ein Geschäft.
ST. GILGEN. Bernhard Eisl darf getrost als Aufsteiger in zweifacher Hinsicht bezeichnet werden: Als Einzelperson wagte sich der gelernte Maschinenbauer mit viel Einsatz in die Selbstständigkeit, andererseits „steigt“bislang kein anderer so schnell mit einem Mountainbike von Abersee auf das Zwölferhorn auf und ab.
„Ja, ich halte aktuell noch den Rekord beim Zwölferhorn-Rennen mit einer Stunde und 23 Minuten. Ich habe das Rennen schon zwei Mal gewonnen“, sagt Bernhard Eisl in seinem neuen Geschäft im Zentrum von St. Gilgen. Wo noch im Vorjahr ein aufgelassenes Schlecker-Geschäft vor sich hindämmerte, strahlen jetzt zahlreiche Mountainbikes in unterschiedlichsten Ausführungen im Licht der Spotlampen. Schon auf den zweiten Blick spürt man, dass es sich hier um hochwertige Räder handelt.
„Ich bin früher in meiner Freizeit viel mit dem Rad gefahren, habe Marathons gewonnen, die Salzkammergut-Trophy und war auch viel im Ausland unterwegs“, erzählt er. Aber nach der Geburt seiner Tochter, die mittlerweile ein Jahr alt sei, habe er sich vom aktiven Sport zurückgezogen. Aber die Leidenschaft sei geblieben und die Idee, selbstständig ein Fachgeschäft auf FranchiseBasis mit dem Bikepalast zu eröff- nen, habe sich fast logisch ergeben. „Ich will den ambitionierten Mountainbikern das Richtige für den Sport rüberbringen, sie bestens beraten. Erfahrung habe ich ja genug“, lacht Eisl. Die Nachfrage am Sektor Mountainbike sei derzeit stark und es gebe immer wieder Neuerungen. „Die modernste Schaltung ist derzeit eine elektronische“, erklärt er. Das System schalte synchron die richtigen Gänge auf den vorderen und hinteren Zahnkränzen.
So viel Technik und hochwertige Materialien haben natürlich ihren Preis. Für Räder der amerikanischen Firma trek, aber auch E-Mountainbikes der deutschen Firma Highbike oder der Schweizer Firma Flyer beginnen die Preise bei rund 3000 Euro.
„In meiner Zielgruppe befinden sich aber nicht nur potenzielle Käufer von hochmodernen Bikes, vielmehr stehe ich auch für alle alltäglichen Reparaturen an Fahrrädern aller Marken zur Verfügung. Derzeit ist die Auftragslage so gut, dass ich einen Mechaniker in meinem Geschäft angestellt habe“, sagt Eisl. Einige E-Mountainbikes können bei ihm auch tageweise gemietet werden. „Das könnte vor allem sportliche Fahrer ansprechen“, so Eisl.
In St. Gilgen ist der neue Geschäftsmann schon seit der Eröffnung des Geschäftes im heurigen Februar immer wieder im Gespräch. Einhellige Meinung: „Schön, dass wir wieder ein neues Geschäft im Ort haben, das der Bevölkerung, aber auch dem Touristen zugutekommt.“
Nach dreieinhalb Monaten Betrieb kann Bernhard Eisl bereits eine erste positive Bilanz ziehen: „Ich bin hier im Ort schon gut angekommen, weil die Auftragslage ja super ist“, sagt er. Aber eine weitere Tatsache sei ihm auch bewusst worden: „Momentan ist es für mich ein Fulltime-Job. Ich muss ja alles selbst steuern. Weniger das Fachwissen und die Kontakte zu den speziellen Firmen seien ein Problem, vielmehr habe er auch das kaufmännische Handeln lernen müssen. Also doch gleich wenig Zeit für Frau und Kind im Vergleich zu den Zei- ten des aktiven Sports? „Momentan schaut es wirklich so aus“, sagt Eisl. Sein Geschäft in der Steinklüftstraße sei von Montag bis Samstag geöffnet. „Am Sonntag habe ich dann Testfahrten mit Kunden, die sich für spezielle Räder interessieren. Ich betreue Leute einfach dort, wo ich mich am besten auskenne.“
Zum Regenerieren kommt Bernhard Eisl dann erst während der Wintermonate, wenngleich in dieser Zeit schon die Vorbereitungen für die kommende Saison laufen würden. In seiner Branche ergebe sich immer etwas Neues.