Verletzte Kinder – verletzte Kinderrechte
Kinder brauchen besonders im Zuge einer Scheidung verlässliche und von den Konflikten ihrer Eltern möglichst unbelastete Beziehungen zu beiden Elternteilen, einen sicheren Rahmen und Geborgenheit, Klarheit über die Zukunft und kindgerechtes Miteinbezogenwerden. Solche kindgerechte Lösungen benötigen einen geschützten Rahmen und hoch qualifizierte professionelle Hilfe. Häufig werden aber zentrale Kinderrechte missachtet:
1. Eltern, die den jeweils anderen Elternteil schlechtmachen, abwerten, gerichtlich oder medial unterstützt in den „Kampf ums Kind“ziehen, bringen ihre Kinder in massive Loyalitätskonflikte, schädigen sie nachhaltig und verletzen das Recht auf Kontakt zu beiden Elternteilen.
2. Behörden, die nicht alles unternehmen, um dem Kind beide Elternteile zu erhalten, sei es durch die möglichst frühzeitige Bestellung eines Kinderbeistands oder – bei beharrlicher Weigerung eines Elternteils – u. U. die Übertragung der Obsorge an das Jugendamt.
3. Medien, die in möglicherweise falsch verstandener Hilfsabsicht berichten, Identitäten und Details aus dem Familienleben preisgeben, nehmen eine damit einhergehende Stigmatisierung des Kindes in Kauf.
4. Und eine Politik, die anerkannte Einrichtungen zur Unterstützung der Besuchskontakte, wie die Kinderbrücke, durch finanzielles Aushungern zur Auf- gabe zwingt, verkennt ihre Gesamtverantwortung für die Einhaltung der Kinderrechte und die Rahmenbedingungen, in denen Kinder groß werden.
An dieser Stelle wollen wir uns ausdrücklich beim Team der Kinderbrücke für die jahrelange höchst professionelle, engagierte Arbeit im Sinne des Rechts des Kindes auf Kontakt zu beiden Elternteilen bedanken. Wir bedauern zutiefst die Beendigung ihrer Tätigkeit, verstehen aber die Beweggründe nur zu gut – die tägliche Mühsal der Finanzierung und die unzähligen unbezahlten außertourlichen Stunden. Der große Bedarf an Besuchsbegleitung kann langfristig nicht vom Enthusiasmus engagierter Menschen bewerkstelligt werden.
Das Fehlen dieses wichtigen Angebots der begleitenden Unterstützung bei den Besuchskontakten, gerade an den Samstagen, wird eine große Lücke im Netz für „Kinder in stürmischen Zeiten“hinterlassen. Dr. Andrea Holz-Dahrenstaedt hindern. Daraufhin wurde er – Heimkehrer von der Eismeerfront – an seinem 24. Geburtstag erschossen. Sein Freund überlebte verletzt. Der 4. Mai war auch der Tag, an dem Salzburg kampflos übergeben wurde und der Krieg somit zu Ende war. Ich wurde zehn Jahre später geboren, aber unsere Familie gedenkt trotzdem an jedem 4. Mai der furchtbaren Ereignisse.
Der Tod von Onkel Hias ist nur eines von Hunderttausenden entsetzlichen Schicksalen in dieser Zeit. Trotzdem wollen wir diese Geschichte teilen, um noch einmal daran zu erinnern, dass so viele junge Menschen um ihr Leben betrogen wurden, von einer Ideologie, die in ihrer Zerstö- rungswut auch nicht vor der sogenannten „Heimat“halt machte. Vor allem dieser letzte Aspekt sei jenen ins Stammbuch geschrieben, die heute noch mit dem Nationalsozialismus liebäugeln. Wir begrüßen es daher sehr, dass sich die SN so intensiv mit dem 70-Jahr-Jubiläum des Kriegsendes beschäftigen. Roswitha Reindl
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