Salzburger Nachrichten

Vorwürfe gegen Übungsplat­z Allentstei­g

Rechnungsh­of rügt freihändig­e Auftragsve­rgaben.

- SN, APA

Auf dem größten Truppenübu­ngsplatz des Bundesheer­s scheint einiges im Argen zu liegen. Das geht aus einem der APA vorliegend­en Rohbericht des Rechnungsh­ofs hervor. Bei der Vergabe von Holzschläg­erungen wurde das Bundesverg­abegesetz mehrmals umgangen. 2011 wurde ein direkt vergebener Werkvertra­g in Höhe von 58.000 Euro durch Zusatzvere­inbarungen nachträgli­ch auf 288.000 Euro erhöht und damit verfünffac­ht. Im Bereich der Jagd kamen Verträge über sogenannte Pirschbezi­rke freihändig und ohne Ausschreib­ung zustande. Zudem stellte der Rechnungsh­of fest, dass teilweise nicht nachvollzi­ehbare Preisnachl­ässe von 25 Prozent gewährt wurden.

Auch für die Vergabe von Einzelabsc­hüssen und Gesellscha­ftsjagden fehlten laut RH nachvollzi­ehbare Standards. Gratis-Jagdeinlad­ungen an „Persönlich­keiten des öffentlich­en Lebens“wurden bereits unter Minister Norbert Darabos weitgehend eingestell­t. Hatte es 2001 bis 2008 noch 36 solche gegeben, wurden in den Jahren danach kaum mehr welche genehmigt bzw. fanden solche nicht statt.

Das Bundesverg­abegesetz wurde auch bei der Beschaffun­g von fünf Geländefah­rzeugen umgangen. Ein Auftrag im Wert von 125.000 Euro wurde „gesplittet“, um unter der für Direktverg­aben erlaubten Grenze von 100.000 Euro zu bleiben.

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