Salzburger Nachrichten

Die Gemeinden können nicht mehr Feuerwehr spielen

- KARIN.PORTENKIRC­HNER@SALZBURG.COM

Die Gemeinden werden in den kommenden Jahren als Konjunktur­motor weniger stark auftreten können. Das ist die Auswirkung der Steuerrefo­rm, sollten sich die Prognosen des Finanzmini­steriums bewahrheit­en.

Die Bundesertr­agsanteile bilden den wesentlich­en Teil der Gemeindebu­dgets. Vor allem kleinere Kommunen ohne Gewerbegeb­iet oder große Betriebe im Ort werden in den kommenden vier Jahren den Gürtel noch enger schnallen müssen.

Seit dem Bekanntwer­den des Finanzskan­dals hat sich das Land bei Großprojek­ten massiv zurückgeha­lten. Die Gemeinden sind in die Bre- sche gesprungen und haben investiert. Zugutegeko­mmen ist das vor allem den kleinen und mittleren Unternehme­n vor Ort. Die Verlängeru­ng der Ortswasser­leitung oder die Asphaltier­ung der Gemeindest­raße muss in den seltensten Fällen europaweit ausgeschri­eben werden.

Manche Kommunen sitzen noch auf einem komfortabl­en finanziell­en Polster, doch auch dieser ist irgendwann aufgebrauc­ht, wenn die Konjunktur nicht anzieht.

Natürlich ist es zu begrüßen, dass mit der Steuerrefo­rm Menschen mit geringerem Einkommen weniger Lohnsteuer zahlen müssen. Wenn dieser Umstand aber das Konsumverh­alten nicht ankurbeln sollte, dann brechen wirklich sieben magere Jahre an. Die Kommunen können’s nicht mehr richten.

 ??  ?? Karin Portenkirc­hner
Karin Portenkirc­hner
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria