Chrom, heiße Motoren und die Glückszahl
Das Kaiserwetter war ein großes Thema beim Stadt Grand Prix. Sonst gab es viele Geschichten – von der „Rennsemmel“bis zur Zahl 202.
SALZBURG-STADT. Es riecht nach Motoröl, Motoren heulen auf und viele Automobilfreunde sind auf den Salzburger Residenzplatz gepilgert. Es ist wieder so weit: Das Gaisbergrennen startet mit dem Stadt Grand Prix den dreitägigen Rennmarathon in Salzburg.
Die Route führt die 150 Sport-, Touren- und Rennwagen vom Mozartplatz über den Kai, die Nonntaler Brücke hinüber zur Imbergstraße – und über die Staatsbrücke wieder zurück zum Mozartplatz. Ziel ist dabei nicht die schnellste Zeit, sondern die Gleichmäßigkeit.
Erstmals am Start sind heuer auch sechs Elektroautos. Julia Lazkowitsch von ElectroDrive erklärt: „Elektroautos sind keine neue Erfindung. Lange bevor die Autohersteller die ersten Verbrennungsmotoren auf den Markt brachten, gab es schon viele batteriebetriebene Elektrowagen, wie den Lohner-Porsche.“
Zum ersten Mal ist Moderator Christian Clerici mit dabei – mit einem Jaguar SS Tourer (Baujahr 1936). Er spielt auf das Wetterglück der Organisatoren an: „Ich bin ein Schönwetterfahrer, deshalb konnte ich die letzten Jahre nie teilnehmen.“
Mit einem besonderen Auto fährt Florian Piëch vor: „Als Kinder hatten wir für die Autos immer Namen erfunden und dieser Käfer aus dem Jahre 1952 wurde Rennsemmel getauft, weil er so schnell ist. Mein Vater hatte einen Porsche-Motor mit 110 PS verbauen lassen.“Das Auto ist eine Mischung aus dem Käfer Brezel und dem Nachfolger Ovali. Gebaut wurden nur 1480 Stück.
Ein paar Autos weiter klebt auf einem Porsche 904 GTS die Startnummer 202. Mit einem Lächeln erklärt Fahrer Hans-Peter Porsche: „Die Nummer 202 begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich habe immer solche Kennzeichen. Wenn eine Autoserie limitiert ist, bekomme ich immer das 202. Auto.“Bringt das Glück? „Ich fahre nur heute mit, weil ich Rennen nicht mag. Ich genieße nur diese schöne Ausfahrt.“