Am Steinbruch tritt eine neue Intendantin an
EISENSTADT, Maren Hofmeister wird heute, Mittwoch, erstmals ihre Honneurs als Intendantin machen. Der Anlass dazu ist groß: Vor rund 4500 Besuchern findet im Steinbruch in St. Margarethen im Burgenland die Premiere von „Tosca“statt; damit beginnen die dortigen Opernfestspiele.
Warum tauscht sie Berlin, wo sie an der Staatsoper Unter den Linden leitende Disponentin gewesen ist, gegen das Burgenland ein? „Ich stand im Steinbruch und wusste: Das interessiert mich!“, bekennt Maren Hofmeister. Nach Berlin war sie mit Intendant Jürgen Flimm gegangen, für den sie auch zuvor bei den Salzburger Festspielen gearbeitet hatte. Sie kennt also den Festspiel- wie den Opernbetrieb. Zudem habe sie davor bei ihrer Mitarbeit an der Ruhrtriennale erfahren, dass man Oper an ungewöhnlichen Orten – wie dort in Industriehallen – spielen könne.
Dass sie in St. Margarethen die Qualität der Aufführungen auf neues Niveau heben wolle, sei heuer zu sehen – mit Sängern wie Martina Serafin, Andrea Carè und Marco Vratogna sowie einem neuen Erscheinungsbild der Bühne: ein sich an den Fels schmiegender Engel.
Maren Hofmeister ist mehr als Festival-Intendantin. Sie ist auch für den von Karl Prantl gegründeten Skulpturenpark, weiters für die Burg Forchtenstein und den HaydnSaal in Eisenstadt samt dortigem Schloss und Sammlungen zuständig. Als Direktorin für Musik und Kultur der Esterházy-Privatstiftung ist sie für einen beträchtlichen Teil der kulturellen Infrastruktur des Burgenlands verantwortlich.
Auch dafür hat sie viele Pläne, etwa im Haydn-Saal in Eisenstadt wieder Opern aufzuführen und die Pflege der Kammermusik auszubauen. So wird Marlis Petersen im Herbst nebst Liederabend einen Workshop halten. Und um Konzertideen zu spinnen, haben unlängst Sir Simon Rattle und Marc Minkowski den Saal besichtigt.