Raserei kann im Urlaub sehr teuer werden
Vorsicht bei Autofahrten in andere EU-Länder: Für Verkehrsdelikte wie Alkohol und Handy am Steuer sind die Strafen höher als daheim.
Am Freitag beginnen auch in Salzburg und den westlichen Bundesländern die Schulferien. Wer im Sommerurlaub mit dem Auto ins Ausland fährt, hat darauf zu achten, dass in einigen Ländern niedrigere Tempo- und Alkohollimits gelten, macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aufmerksam. Zudem weist er darauf hin, dass in vielen Urlaubsländern die Verkehrsstrafen deutlich höher sind als in Österreich.
Wer beispielsweise in Italien um 20 Stundenkilometer zu schnell fährt, wird tagsüber fünf Mal so hoch bestraft wie in Österreich, in den Nachtstunden sogar sieben Mal so hoch. Insgesamt acht EU-Staaten haben eine niedrigere Promillegrenze als Österreich. In Tschechien, Ungarn, Rumänien und in der Slowakei seien 0,0 Promille einzuhalten, in Estland, Polen und Schweden liege die Grenze bei 0,2 Promille und in Litauen bei 0,4 Promille, informiert der VCÖ.
Auch bei den Tempolimits gibt es einige Unterschiede. In vielen Staaten liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht bei 130, sondern bei 120 km/h, beispielsweise in der Schweiz. In Schweden sind maximal 110 km/h erlaubt. Auf Freilandstraßen gilt in Schweden Tempolimit 70, in Dänemark, Zypern, Malta und Norwegen Tempo 8. „Niedrigere Tempolimits und Pro- millegrenzen erhöhen die Verkehrssicherheit. Die strengeren Regeln einzuhalten ist im Interesse der eigenen Gesundheit und schont auch die Geldbörse. Denn die Verkehrsstrafen sind in etlichen Urlaubsländern höher als in Öster- reich", betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.
Wer um 20 km/h zu schnell fährt, hat in Griechenland, Spanien und Belgien mindestens 100 Euro zu zahlen, drei Mal so viel wie in Österreich (mindestens 30 Euro). In Frankreich und Dänemark beträgt die Mindeststrafe 135 Euro. „Im beliebtesten Urlaubsland der Österreicher, in Italien, beträgt die Mindeststrafe tagsüber 170 Euro, in der Nacht 220 Euro, also sieben Mal so viel wie in Österreich“, so Gansterer.
Wer alkoholisiert Auto fährt, zahlt in Deutschland und Spanien mindestens 500 Euro (in Österreich mindestens 300 Euro), in Italien 530 Euro und in Malta 1200 Euro. In Schweden, Dänemark und Finnland bemisst sich die Strafhöhe am Einkommen. „In Schweden ist die Mindeststrafe mehr als ein Monatsgehalt. Das ist auch für Besserverdienende eine spürbare Strafe“, erklärt Gansterer.
Im Vergleich zu Österreich ist auch das Telefonieren am Steuer in Urlaubsländern teuer. In Österreich beträgt die Mindeststrafe 50 Euro, in Frankreich ist sie mit 135 Euro mehr als doppelt so hoch, in Italien mehr als drei Mal (160 Euro) und in Spanien vier Mal (200 Euro) so hoch.